Bundesrat Stenographisches Protokoll 624. Sitzung / Seite 22

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Zweitens: Die Albertina macht im neuen Arkadenhof, den wir haben, Akademiehof, laufend Ausstellungen, damit werden die wichtigen Ausstellungsstücke der Öffentlichkeit gezeigt.

Der Startschuß für den Zubau, für den Tiefenspeicher, für den gesamten Arbeitsbereich, ist bereits gegeben worden. Die Bauarbeiten sind letzte Woche begonnen worden. Ich rechne mit etwa eineinhalb Jahren Bauzeit. Die Verwirklichung der Sanierung des gesamten Gebäudes kann ja nur nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Spezialbetriebe geschehen und wird sicher noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.

Präsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Wir kommen zum Aufruf der 9. Anfrage, 719/M. Ich bitte die Anfragestellerin, Frau Bundesrätin Hedda Kainz (SPÖ, Oberösterreich), um die Verlesung der Anfrage.

Bundesrätin Hedda Kainz: Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Bei Elterndiskussionen wird immer wieder von unterforderten und von überforderten Kindern gesprochen. Ich möchte deshalb an Sie, Frau Bundesministerin, folgende Frage richten:

719/M-BR/97

Wie weit sind die Vorarbeiten in Ihrem Ressort zur Einführung einer flexibleren Gestaltung der Schuleingangsphase zur besseren Förderung von schwächeren, aber auch begabteren Kindern gediehen?

Präsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Gerade die Schuleingangsphase ist eine sehr wichtige Phase, weil in dieser Zeit oft die Grundlage für die Lernbereitschaft der Kinder hergestellt wird. Es gibt verschiedene Modelle: Modelle der Vorschulklassen und Modelle der integrierten Vorschüler in der Grundstufe. In den Bundesländern Wien und Steiermark wird die Integration in die Grundstufe bevorzugt. Andere Bundesländer haben eher die Vorschulklasse im Vordergrund stehend.

Ich meine, daß beide Modelle gewisse Vorteile und gewisse Nachteile haben. Wir werden daher die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen, daß beide Modelle verwirklicht werden können. Unser wichtigstes Anliegen ist, daß die Kinder diese differenzierte Förderung erhalten.

Präsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

Bundesrätin Hedda Kainz: An und für sich ist ja im Schulorganisationsgesetz vorgesehen, daß der Unterricht so gestaltet werden muß, daß er auf die unterschiedlichen Begabungen eingeht. Bedeutet die Reaktion, daß doch solche Maßnahmen zu setzen sind, daß das im Rahmen des Unterrichts nicht möglich ist?

Präsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Ich verstehe die Frage, ehrlich gesagt, nicht ganz.

Es ist derzeit schon so, daß auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder eingegangen wird. Sie wissen ja, daß die erste und zweite Klasse als zusammengehörender Verband gesehen wird, daß Kinder in der ersten Klasse praktisch nicht sitzenbleiben können. Das heißt, die differenzierten Förderungsmethoden greifen bereits. Das Kind hat zwei Jahre Zeit, diese Lernziele zu erreichen – auch mit differenzierten Förderungen.

Präsident Dr. DDr. h. c. Herbert Schambeck: Wird eine zweite Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

Bundesrätin Hedda Kainz: Heißt das zusammengefaßt, daß es in der Praxis mit der Förderung sowohl von begabten als auch von weniger begabten Kindern eigentlich keine Probleme gibt? Ist das Ihre Erfahrung?


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