Bundesrat Stenographisches Protokoll 635. Sitzung / Seite 131

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auf den ersten Blick eine komplexe Organisationsstruktur, aber anscheinend ist es anders nicht zu schaffen.

Ich darf Sie zum Abschluß mit einigen Zahlen "quälen", damit man auch sieht, welche Bedeutung die einzelnen Länder dem Tourismus selbst zumessen mit ihren Budgetansätzen. Die Zahlen gelten bei allen für die Landesverbände.

Burgenland hat 1996 ein Budget von 84 Millionen Schilling gehabt, Kärnten 105 Millionen Schilling, Niederösterreich 47 Millionen Schilling, Oberösterreich 68 Millionen Schilling, Salzburg 57 Millionen Schilling, die Steiermark 36 Millionen Schilling, Tirol 138 Millionen Schilling, Vorarlberg 30 Millionen Schilling und der Wiener Tourismusverband 172 Millionen Schilling. – Das sind respektable Summen, ich begehe aber nicht den Fehler, zu sagen, je weniger an Mitteln vorgesehen ist, desto weniger passiert im Bereich des Tourismus. Das wäre nicht nur ein grober Trugschluß, sondern total falsch, weil es die Bundesländer gewissermaßen verschieden handhaben: Die einen sind der Meinung, man solle mehr für die Werbung ausgeben, die anderen wiederum sind der Meinung, man solle eher Projekte seitens des Landes finanzieren.

Ich wäre ein schlechter steirischer Bundesrat, wenn ich den APA-Bericht über Loipersdorf nicht mit Freude zur Kenntnis genommen hätte – mein Vorredner, Kollege Meier, ebenfalls ein steirischer Bundesrat, hat Loipersdorf kurz angesprochen. Die APA-Meldung vom 12. Jänner 1998 war sehr erfreulich, denn es war zu lesen: "Therme Loipersdorf 1997 mit Umsatzsprung auf 191 Millionen Schilling. Optimismus sorgt 1998 für Großinvestitionen in der Region Loipersdorf." Dann steht weiters geschrieben: "Der boomende Tourismus in der steirischen Thermenregion findet auch im vorläufigen Jahresergebnis 1997 der Therme Loipersdorf seinen Niederschlag. ,Mit einem Zuwachs von 50 000 Besuchern und einen Umsatzplus von 20 Millionen Schilling gegenüber 1996 haben wir die gesteckten Ziele weit überschritten’", heißt es hier von den verantwortlichen Betreibern. "Der Gesamtumsatz erreichte 1997 191 Millionen Schilling (plus 11 Prozent), die Besucherzahl erhöhte sich auf rund 705 000."

Es kommt also nicht von ungefähr, daß den Optimismus in der Thermenregion auch Privatinvestoren teilen, die auf dem Areal der Therme Loipersdorf 1998 mit einem weiteren Großprojekt, das Kollege Meier auch schon angesprochen hat, beginnen werden.

Es ist natürlich klar, daß es diesbezügliche Verhandlungen gibt und daß das Errichter-Konsortium auch gewisse Vorstellungen hat. Das Errichter-Konsortium wird Förderungen aus der steirischen Wirtschaftsförderung sowie einen Kaufpreisnachlaß beim Erwerb des Grundstückes erhalten, und damit, so hoffen wir, wird wiederum eine Erweiterung der Thermenregion stattfinden.

Man hat also so seine Sorgen im Bereich des Tourismus, und ich wäre ein schlechter Bürgermeister von Aflenz/Land, wenn ich nun nicht – da ich von der Österreich Werbung bis zur Steiermark-Werbung gesprochen habe – auch zu meiner Region kommen würde, da ich in meiner Funktion auch viel mit dem Tourismus zu tun habe.

Es hat vor einem Jahr auch bei mir in der Region, in meiner Gemeinde eine private Erkundungsbohrung betreffend Auffindung von Thermalwasser gegeben. Wir wurden fündig, und dann begann die Suche nach Investoren.

Ich habe in diesem Zusammenhang eines gelernt: daß man im Leben die Kraft braucht, Dinge zu verändern, die man verändern kann, die Geduld, Dinge zu ertragen, die man nicht verändern kann, und den Verstand, beides voneinander zu unterscheiden. Ich glaube, wenn wir künftig den Tourismus unter diesem Aspekt sehen, mit der Unterstützung des Wirtschaftsministeriums und unseres Bundesministers in diesem Sinne vorgehen und die klare Aufforderung zur Kenntnis nehmen, daß Tourismus alle angeht, dann wird es, wie ich meine, mit dem Tourismus in Österreich künftig wieder bergauf gehen. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der ÖVP.)

18.21

Präsident Ludwig Bieringer: Zu Wort gemeldet hat sich weiters Herr Bundesrat Mag. Walter Scherb. – Bitte.


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