Bundesrat Stenographisches Protokoll 635. Sitzung / Seite 149

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Diese Liste könnte ich fortsetzen mit Korallen, aber auch mit gefährdeten Pflanzen, wie Orchideen, Farnpalmen, Kakteen und viele mehr, ganz zu schweigen von der Mode, die jetzt bei uns einreißt, gefährdete Tierarten zu halten, wie Spinnen, Reptilien und sonstige exotische Tiere.

Es wird wichtig sein, die potentiellen Konsumenten generell über den Artenschutz zu informieren. Der World Wildlife Fund tut dies, und zwar EU-weit, mit Inseraten, Foldern und Plakaten. Insgesamt werden im Rahmen dieser Aktion 5 Millionen Folder in 25 000 Reisebüros und 32 Flughäfen aufgelegt und verteilt. Ich glaube, wir wären gut beraten, uns auch an dieser Kampagne zu beteiligen, und wir sollten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WWF in dieser Hinsicht unterstützen.

Die Kampagne des WWF zu diesem Thema heißt: "Machen Sie der Erde ein Geschenk – kaufen Sie keine Produkte, die aus geschützten Arten hergestellt werden." Ich glaube, daß der Titel dieser Kampagne ein guter Auftrag für uns alle wäre, auch in Österreich mitzuhelfen, damit nicht weitere Arten aussterben. In diesem Sinne werden wir Sozialdemokraten gegen diese Vorlagen keinen Einspruch erheben. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

19.40

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Steinbichler. – Bitte.

19.40

Bundesrat Leopold Steinbichler (ÖVP, Oberösterreich): Herr Minister! Geschätzte Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Zum Artenhandelsgesetz möchte ich festhalten, daß gerade die damit befaßte Materie anscheinend doch etwas unterschätzt wird, und dies mit Zahlen belegen:

Im Jahr 1997 gab es an Bescheinigungen und Bewilligungen für kommerzielle Zwecke 2 400, für persönliche Zwecke 950, für die Zucht 390 und für die Jagd 250 Stück. Ziel des Abkommens ist die Sicherung des Überlebens gefährdeter Arten von Tieren und Pflanzen durch einen kontrollierten Handel, um damit die anonymen Geschäfte weiter einzuschränken.

Als Unterstützung für die Zollorgane gibt es eben die angeführten Genehmigungen und Bescheinigungen und eine Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen. Mit einer Informationskampagne des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten soll in der Bevölkerung ein gesteigertes Problembewußtsein erreicht werden, was ich für notwendig halte. Negative Schlagzeilen wie "Hunderte seltene Tiere im Fluggepäck" oder "Die Zollfahndung beschlagnahmt Schildkröten" sollten mit diesem Gesetz, das eine Gleichstellung mit den anderen EU-Staaten sichert, der Vergangenheit angehören. Wir von der ÖVP-Fraktion werden deshalb diesem Gesetz die Zustimmung erteilen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

19.42

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mag. Gudenus. – Bitte.

19.42

Bundesrat Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Herr Bundesminister! Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kollegen und Kolleginnen! Wir Freiheitlichen haben seit eh und je eine besondere Schwäche für den (Bundesrat Ing. Penz: Das wissen wir!) und daher auch eine besondere Zuneigung zum Naturschutz, zum Landschaftsschutz, zu dem, was uns Gott gegeben hat. Meine beiden Vorredner – die Kollegen Ludwig und Steinbichler – haben dies so deutlich ausgedrückt, daß mir nur noch bleibt, dem auch meine Zustimmung zu geben und mitzuteilen, daß wir dieses Gesetz aus vollem Herzen unterstützen. (Allgemeiner Beifall.)

19.43

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.


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