Bundesrat Stenographisches Protokoll 635. Sitzung / Seite 158

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Die Einsatzbereitschaft und das Organisationstalent österreichischer Funktionäre wurde bei diesen Veranstaltungen einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, und die von manchen Freiheitlichen immer wieder kritisierten Verbände und Vereine haben auf diesem Gebiet wirklich Hervorragendes geleistet und haben sicherlich auch mit dazu beigetragen, die Kosten für derartige Großveranstaltungen möglichst gering zu halten.

Professionelles Veranstaltungsmanagement erhält dabei immer größere Bedeutung und wird sukzessive zur wichtigsten Voraussetzung für erfolgreiche Organisation sowie optimale Finanzierung und öffentliche Präsentation. Österreich hat als Veranstaltungsland internationaler sportlicher Ereignisse eine große Tradition aufzuweisen, und die vielfache Betrauung österreichischer Städte, Regionen und Bundesländer mit internationalen Veranstaltungen, insbesondere mit Welt- und Europameisterschaften, zeigt, welch hohes Ansehen Österreich auf diesem Gebiet genießt.

Es gibt eine Reihe von Großveranstaltungen, die in den nächsten Jahren eine große Rolle spielen werden, und zwar nicht nur für den Sport unmittelbar, sondern darüber hinaus natürlich auch für unseren Fremdenverkehr. Darüber hinaus haben unsere heimischen Sportlerinnen und Sportler anläßlich solcher Veranstaltungen auch die Möglichkeit, internationale Erfahrung zu sammeln und internationale Erfolge einfahren zu können. Ich nenne exemplarisch nur einige kommende Großveranstaltungen, zum Beispiel die Fußball-Europameisterschaft 2004 mit Ungarn oder auch die Olympischen Winterspiele 2006, bei welchen Klagenfurt als Österreichkandidat gemeinsam mit zwei Regionen in anderen benachbarten Ländern Olympische Spiele durchführen soll.

Ich halte es für eine sehr gute Idee, daß man grenzübergreifend beziehungsweise grenzüberschreitend im Sportbereich gemeinsam tätig ist und völkerverbindend arbeiten kann. Das ist letzten Endes auch ein Ziel, das mit dem Sport erreicht werden soll. Kollege Freiberger hat auf diesen Umstand schon ausführlich hingewiesen. Bereits fix sind die nordischen Ski-Weltmeisterschaften 1999 in der Ramsau und die alpine Ski-WM 2001 in St. Anton, und als Wiener bin ich sehr froh, daß es uns auch gelungen ist, die Europameisterschaft der Volleyball-Männer 1999 nach Wien zu bringen.

Zweifellos ist Spitzensport aber nur dann möglich, wenn es auch entsprechende Förderungen gibt. Ich kann mich deshalb auch der Meinung des Erstredners der Freiheitlichen Partei nicht anschließen, der gemeint hat, daß man den Spitzensport dem Markt überlassen soll. Dieser Meinung bin ich nicht. Meines Erachtens sind Weltklasseleistungen von Sportlerinnen und Sportlern ohne Fördermaßnahmen nicht möglich. Denn bei uns herrschen andere Rahmenbedingungen als zum Beispiel in den USA, wo sich große Universitäten oder große Konzerne die Unterstützung derartiger Sportler leisten können.

Da das bei uns in Österreich nicht möglich ist, hat die öffentliche Hand hier zweifellos die Verpflichtung, bei der Spitzensportförderung mitzuwirken. Die vorhandenen Mittel müssen konzentriert und effizient eingesetzt werden, um einen möglichst großen Output an Spitzenleistungen zu erzielen. 1996 – also im Berichtszeitraum – wurde die Förderung innerhalb des Spitzensportausschusses reformiert. Hinkünftig werden der Bund, das Olympische Komitee, die Sporthilfe und die Länder aufeinander abgestimmt erfolgversprechende Projekte fördern. Das ist sicherlich ein weiterer wichtiger Schritt, um die Effizienz in diesem Bereich zu steigern. Derzeit werden auch die Sommersportarten für Sydney 2000 gefördert, und nach den Winterspielen in Nagano werden auch die besten Projekte im Hinblick auf Salt Lake City 2002 in die Förderung aufgenommen.

Als Sozialdemokraten liegt mir aber nicht nur der Spitzensport am Herzen, sondern insbesondere natürlich auch der Breitensport. Hier geht es vor allem auch darum, im Bereich der Nachwuchsförderung neue Akzente zu setzen und neue Projekte zu finden. Im Berichtszeitraum war es in diesem Zusammenhang möglich, neue Verbindungen zwischen außerschulischem und schulischem Sport zu finden.


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