Bundesrat Stenographisches Protokoll 651. Sitzung / Seite 29

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

neuem Gerät, sondern es geht insgesamt auch um neue Strukturen, die wir als eines der ersten Länder 1992 mit der Heeresorganisation-Neu eingeführt haben. Jetzt sind wir gerade dabei, bereits den zweiten Schritt mit der sogenannten Strukturanpassung zu setzen, um noch besser auf die jetzt sich bereits viel klarer und deutlicher als damals abzeichnenden Aufgaben für die Zukunft vorbereitet zu sein und noch besser reagieren zu können.

Natürlich bezieht sich das jetzt nicht nur auf die neue Organisationsstruktur, die etwa auch darauf hinausläuft, daß wir in Zukunft um ein Korps-Kommando weniger haben werden. Dafür werden wir ein neues Kommando für Auslandsaufgaben haben. Damit bekommen wir eine neue Brigadestruktur, und zwar nicht nur im MECH-Bereich, sondern auch im Jägerbereich, und erreichen wir auch eine höhere Präsenzfähigkeit, das heißt auch eine höhere Spezialisierung, weil jede dieser drei Brigaden auf ein bestimmtes Aufgabengebiet speziell vorbereitet sein soll: eine Brigade auf den Alpinbereich, eine auf den Luftlandebereich und eine insbesondere auf bestimmte Aufgabenstellungen im Bereich der Sicherung beziehungsweise der Krisenbewältigung, mit gehärteten Möglichkeiten, das heißt etwa mit dem Einsatz von Radpanzern.

Es geht selbstverständlich auch darum, daß wir unsere Ausbildung voll umgestellt haben, und zwar die Ausbildung der Grundwehrdiener, aber auch die gesamte Offiziersausbildung. Wir haben im Vorjahr eine Fachhochschule aus der Militärakademie gemacht. Wir haben das System der Unteroffiziersausbildung total umgestellt und sie durch die Umwandlung der Heeresunteroffiziersschule in eine Heeresunteroffiziersakademie auf ein höheres Qualitätsniveau gebracht. Noch vieles andere mehr ist geschehen; es würde viel zu weit führen, dies alles im Detail anzuführen.

Was den Ausrüstungsstand der Truppe betrifft, ist es insbesondere darum gegangen, die ganze Zeit über dem enormen Aufholbedarf, den wir im Bereich der Lenkwaffen gehabt haben – weil Österreich als wahrscheinlich einzige Armee vor zehn Jahren noch keine Lenkwaffen besessen hat –, nachzukommen. Daher hat es auch eine Konzentration vieler Mittel auf diesem Sektor gegeben. In diesem Zeitraum sind die Boden-Boden-, die gesamten Boden-Luft- und auch die gesamten Luft-Luft-Lenkwaffen eingeführt worden. Aber auch die Artillerie wurde erneuert, das MECH-Paket hat Platz gegriffen, der erste Radpanzer wurde gekauft, Leopard und Jaguar sind eingeführt worden, aber auch in der Mannesausrüstung ist sehr viel geschehen, und insbesondere wurde auch der gesamte Führungsbereich erneuert.

Man denke nur daran, daß in dieser Zeit die Informationstechnologie große Sprünge gemacht hat und jährlich Hunderte Millionen Schilling dafür aufzuwenden sind, um alles auf Computer umzustellen, neue Simulationssysteme einzuführen und damit den neuesten technischen Standard zu haben.

Das waren die großen Aufgaben, aber es würde viel zu weit führen, das im Detail noch weiter auszuführen.

Präsident Gottfried Jaud: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

Bundesrat Leopold Steinbichler (ÖVP, Oberösterreich): Kollege Farthofer! Sie haben es gehört: Auf eine klare Frage gibt es eine klare Antwort.

Meine Zusatzfrage: Herr Minister! In welcher Form ist es zu einer Verbesserung der Mannesausrüstung beim Bundesheer gekommen? – Sie haben sie schon angesprochen.

Präsident Gottfried Jaud: Bitte, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Landesverteidigung Dr. Werner Fasslabend: Es gibt eine ganze Reihe von Verbesserungen. Wir haben etwa einen neuen Helm angekauft, wobei die Beschaffung noch nicht abgeschlossen ist. 20 000 Stück sind bereits da, weitere 20 000 Stück befinden sich im Zulauf. Es gibt neue Splitterschutzwesten, wobei wir, insbesondere was den Regenschutz betrifft, Neubeschaffungen vorgenommen haben, was angesichts unserer klimatischen Verhältnisse insbesondere auch für die Ausbildung der Grundwehrdiener von enormer praktischer Bedeutung ist. Vieles andere mehr wurde angeschafft. Es war damals noch ein großer Teil mit


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite