Umfeld am Arbeitsplatz, durch eine bessere Ausgestaltung des Arbeitsplatzes deutlich bessere Chancen zu geben, im Erwerbsleben zu verbleiben.
Auch das ist eine flankierende Maßnahme dieser Bundesregierung, die erfolgreich umgesetzt wird. Kollegen Bartenstein und dem AMS ist es gelungen, für diesen Bereich zusätzliche Mittel aus der Europäischen Union in Höhe von 150 Millionen Schilling zu lukrieren. Ich glaube daher, dass Ihre Position, dass sich diese Bundesregierung der behinderten Menschen nicht annimmt, vielleicht doch überdacht werden sollte.
Es gibt in diesem Bereich auch 123 Projekte für Jugendliche. Betreffend den Schwerpunkten "Spezielle Schwierigkeiten" gibt es 201 Projekte, betreffend den Schwerpunkten "Begleitende Maßnahmen" 30 Projekte und betreffend den Schwerpunktfeldern "Soziales Umfeld" 46 Projekte. Es ist also auch bei den derzeit in Begutachtung stehenden Projekten in Österreich eine große Vielfalt festzustellen.
Es sind auch die geschützten Betriebe angesprochen worden: Für sehr viele Menschen, die jahrelang in Arbeitslosigkeit waren, die nicht am Arbeits- und Erwerbsleben teilnehmen konnten, da sie behindert sind, sind diese Behindertenarbeitsplätze oft wichtig, um sich aus dem Zustand der Arbeitslosigkeit schön langsam und sukzessive an die erste Arbeitswelt heranzuarbeiten. Ich glaube daher, dass es auch unzulässig ist, einen Gegensatz zwischen den geschützten Arbeitsplätzen und jenen der primären Arbeitswelt zu sehen, sondern dass wir gerade im Behindertenwesen darauf angewiesen sind, das System durchlässig zu gestalten und vor allem zwei Dinge zu tun: einerseits Menschen mit Behinderungen, die so gravierend sind, dass sie die erste Arbeitswelt nicht erreichen, wenigstens dort in Beschäftigung zu bringen, und andererseits jenen Menschen, die auf dieser Stufe aufbauend in die erste Arbeitswelt kommen können, den Weg in die erste Arbeitswelt zu erleichtern.
Frau Bundesrätin! Ich darf Sie auch darauf hinweisen, dass die von mir angesprochenen Personen, die heute in Pension oder in vorzeitiger Alterspension sind und mit Arbeitsverbot belegt sind, ausschließlich aus der Gruppe derer kommen, die krank waren und deswegen vorzeitig in Pension gegangen sind, die Arbeitsunfälle und Behinderungen gehabt haben und daher vorzeitig in die Pension gewechselt sind, weil sie an der Arbeitswelt nicht mehr teilhaben konnten. Der Vorwurf, dass ich mich nicht um die behinderten Menschen kümmere, ist, wenn man sich ansieht, um welche Gruppen es sich handelt, glaube ich, nur schwer aufrechtzuerhalten.
Invaliditätsrentner, Bezieher vorzeitiger Alterspensionen auf Grund von Krankheit sind mit Sicherheit nicht Menschen, die sich ohne Handicap in der Pension befinden, sondern Menschen, die gerade deshalb, weil sie ein Handicap haben, die Arbeitswelt vorzeitig verlassen mussten und daher oftmals auf Grund der fehlenden Jahre auch in finanziell schlechten Verhältnissen stehen und mit Zuerwerb sehr gerne ihre fiskalische und Einkommenssituation verbessern wollen.
Ich glaube nicht, dass das Hauptargument sein sollte, Arbeitskräfte zu lukrieren, wo sie noch gerade vorhanden sind, sondern das Hauptargument sollte sein, den Menschen, die die entsprechenden Fähigkeiten erworben haben, auch in der neuen IT-Zeit diese Möglichkeiten zu eröffnen, und zwar wenn sie in ihrem ursprünglichen, angestammten Beruf, in manuellen Berufen, in Berufen am Bau, in Berufen als Tischler, als Dachdecker und was weiß ich sonst noch, nicht die Möglichkeit haben, tätig zu werden. (Bundesrätin Schicker: Ich habe es nur als Beispiel genannt! Es war ja kein gegenseitiges Ausspielen! Da bin ich missverstanden worden!)
Wenn man alles betrachtet, was dahinter steckt, kann man es so oder so sehen. Ich sehe Gott sei Dank, dass das, was ich ausgeführt habe, auch bei Ihnen in der Form nicht unbestritten ist. Ich hoffe auch darauf, dass das bei den weiteren Ausführungen mit berücksichtigt wird. Mir geht es darum, den behinderten Menschen einen besseren Zugang zur Arbeitswelt und einen längeren Erwerb zu ermöglichen, damit sie endlich einen Schlussstrich ziehen können zwischen den Almosenbeziehern des vorigen Jahrhunderts und Menschen, die gerechterweise eigene
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