Bundesrat Stenographisches Protokoll 685. Sitzung / Seite 57

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Weise – langfristig gesehen – in den verschiedensten Bereichen Kosteneffizienz bringen. (Bundesrat Gasteiger: Hoffen wir es! Bundesminister Mag. Molterer: Sicher!)

Es bedeutet, dass in Zukunft eine gewisse Flexibilität gegeben ist, dass es möglich ist, diese Untersuchungen rascher und transparenter durchzuführen, dass Informationen schneller und umfangreicher an die Öffentlichkeit weitergegeben werden können und dass die Zusammenarbeit in den einzelnen Strukturen, die bisher nicht so gut funktioniert hat, übergreifender stattfinden wird.

Es ist im Sinne der Bäuerinnen und Bauern, dass diese Kontrollmöglichkeiten für die Produkte der österreichischen Landwirtschaft selbstverständlich gegeben sind. Wir haben uns auch in der Zeit der Krisen, die wir jetzt hinter uns gebracht haben, intensiv mit den Konsumenten befasst und auseinander gesetzt.

Wir haben vor Ort – am "point of sale", in den Geschäften – mit den Konsumenten gesprochen, und es wurde uns zugesichert, dass es großes Vertrauen in die österreichischen Lebensmittel gibt. Immerhin haben 80 Prozent der Befragten gesagt, sie wüssten, dass die Bauern immer darauf bedacht sind, so zu produzieren, dass das große Vertrauen der Österreicher in die österreichische Landwirtschaft gerechtfertigt ist. Es wird auch in einer Studie über das Image der Landwirtschaft und der Landwirte im öffentlichen Bewusstsein, die vom Fessel-Institut durchgeführt wurde, bestätigt, dass die Befragten hohes Vertrauen in die Bauern und in deren Naturverbundenheit und verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen setzen.

Das bestätigt für mich, dass es so etwas wie Konsumpatriotismus gibt. Das heißt, dass die österreichischen Konsumenten in die österreichischen Produkte Vertrauen haben. Es ist aber noch nicht wirklich durchgedrungen und auch noch nicht wirklich verhaltensrelevant, dass man dem Vertrauen in die Produktion und in die Lebensmittel auch eine entsprechende Wertigkeit in der Bezahlung gegenüberzustellen hat, und auch, dass man keine gesunden, unbedenklichen und pestizidfreien Lebensmittel erwarten kann, wenn man für die Jahreszeit untypische Lebensmittel konsumiert – jetzt zum Beispiel sind schon Erdbeeren am Markt –, vor allem, wenn man genau weiß, dass die ausländischen Produkte sehr wohl Belastungen aufweisen. (Bundesrat Kraml: Warum? In Spanien scheint jetzt auch die Sonne!)

Die Österreicherinnen und Österreicher sollen die Produkte konsumieren, die von der österreichischen Landwirtschaft jahreszeitabhängig angeboten werden, dann können sie auch darauf vertrauen, dass sie beste Qualität bekommen und dass ihre Gesundheit dementsprechend gesichert und gewährleistet ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Mit der Gründung dieser Agentur für Ernährungssicherheit ist sowohl das Interesse der Bauern als auch das Interesse der Konsumenten auf das Beste gewahrt. Ich kann Ihnen nur sagen: Sie können diesem Gesetzentwurf bedenkenlos zustimmen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.55

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Steinbichler. – Bitte.

11.55

Bundesrat Leopold Steinbichler (ÖVP, Oberösterreich): Geschätzte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Lieber Vater und liebe Mutter(an die Bundesminister Mag. Haupt und Mag. Molterer gewandt) dieser Agentur – um Herrn Kollegen Gruber zu zitieren! (Bundesrat Gasteiger: Und Mutter? Wer ist dann die Mutter? Bundesrat Kraml: Der Haupt? Darum ist er auch Frauenminister!)

In dieser laufenden Diskussion ist klar zum Ausdruck gekommen, dass die Ernährungsagentur zur Sicherheit der Konsumenten, aber natürlich auch der Bauern in Kraft treten wird. Aber auch die Bauern – das sei hier erwähnt – sind Konsumenten, und wir Bauern essen unsere qualitativ


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