Bundesrat Stenographisches Protokoll 685. Sitzung / Seite 66

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Forststraße kostet. Und diese Kosten nimmt man nicht nur als Hobby auf sich, um den Wald mit Straßen zu durchziehen.

Aber ich bringe eine Anregung, Herr Bundesminister: Bei den Förderungen, die Österreich von der EU bekommt, aber auch bei den Förderungen, die der Staat den Waldbesitzern gewährt, fehlt ein Punkt, und zwar die Seilkranförderung. Die Seilkranbringung sollte gefördert werden, denn dort, wo Seilkräne eingesetzt werden, erspart man sich den einen oder anderen Forstweg, den man ohne Seilkran unbedingt braucht, um Forst zu bringen.

Vielleicht ist es Ihnen möglich, die Seilkranbringung in die Förderungen für den Forst einzubringen. Ich halte das für wichtig. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Seilkranförderung oder -bringung die waldschonendste Art der Bringung darstellt. Allerdings ist sie eine sehr teure Bringungsart, genauso wie ein Wegebau, und daher förderungswürdig.

Ich glaube auch nicht, dass die Anzahl der Klagen gegen Forstbesitzer – etwa, weil jemandem ein dürres Holzstück auf die Füße fällt, oder wenn man bei Wegen einen nicht so gepflegten Forst hat – besonders gravierend ist, meine Damen und Herren! Es sind Missstände da, oder sagen wir, es sind Bäume vorhanden, in die wir nicht hineinschauen können. Wir wissen nicht, was in einem Baum drinnen ist, und wenn solch ein Baum umstürzt und auf den Weg fällt, dann kann man das nicht vorhersehen.

Wir müssen auch davon ausgehen, dass jene, die den Wald als Erholungsfläche benützen, einen gewissen Menschenverstand einbringen und nicht zum Beispiel bei Sturmwitterungen in den Wald gehen. Man kann nicht die ganze Verantwortung für einen Waldbesuch dem Waldbesitzer auflasten. Mir liegt daran, dies festzustellen, weil man immer wieder damit konfrontiert wird: Da ist ein dürrer Baum oder da ist ein dürrer Ast! – Das soll ein Fußgänger, ein Wanderer selbst beurteilen können.

Meine Damen und Herren! Wir lieben den Wald. Lieben wir ihn weiter! Wir brauchen hier auch keine besondere Beachtung. Es ist in einem Ausschuss zum Beispiel kritisiert worden, dass der Wildschadenbericht nicht mehr dem Nationalrat zugeleitet wird. – Meine Damen und Herren! Wenn ich mir den Wildschadenbericht anschaue, und wenn ich dann die Zuwachsraten des Waldes in Österreich sehe, dann kann ich nur sagen, die Debatte im Hohen Haus darüber ist im Grunde genommen eine Zeitverschwendung. Beschäftigen wir uns mit wichtigeren Dingen! – Danke sehr. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

12.34

Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Schennach. Ich erteile ihm das Wort.

12.35

Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Lieber Herr Kollege Gruber! Ich möchte Ihnen sagen, bei Ihnen habe ich immer ein Problem. Ich weiß zwar nach der Sitzordnung, zu welcher Fraktion Sie gehören, aber wenn ich Sie dann reden höre, dann kenne ich mich nie aus, auch bei der vorhergehenden Rede nicht. (Beifall bei der SPÖ.) Ich muss sagen, diese Rede war mir nicht ganz klar. Herr Dr. Böhm hat sich diebisch gefreut, er hatte sozusagen einen personellen Zuwachs, und die ÖVP hat dann immer ein Sitzplatz weniger. Aber ich freue mich darüber, dass Sie mein Wiederkommen hier an das Rednerpult mit so viel Freude erwartet haben, denn es ist schön, wenn man auf freudige Erwartungen trifft.

In diesem Zusammenhang sei gesagt: Der Herr Minister hat mich für die Tschauner Stegreifbühne empfohlen, das ist a priori keine schlechte Empfehlung. Man könnte auf seinem späteren Lebensweg auch einmal etwas anderes als Politik betreiben. Da werde ich dann auf Sie zurückkommen und Sie bitten, mir eine kleine Bestätigung zu schreiben, dass Sie das genau geprüft haben. (Bundesminister Mag. Molterer: Ein Empfehlungsschreiben!)  – Ein Empfehlungsschreiben wäre sehr nett, dann kann ich einmal dort vorsprechen.


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