Bundesrat Stenographisches Protokoll 685. Sitzung / Seite 164

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Das Nächste sind noch zwei Punkte, von denen ich glaube, dass sie notwendig sind, da man jetzt langsam einen Überblick hat über das, was in den letzten Semestern geschah, das sind die Qualitätssicherung und die Evaluierung. Das scheint mir für die nächsten Schritte wichtig zu sein.

Aber noch einmal: Das ist sicherlich eines der gelungensten Kapitel der Bildungsreform. (Beifall bei der SPÖ, der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen.)

19.55

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet hat sich die Frau Bundesministerin. – Bitte.

19.55

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich bin sehr froh, dass diese wichtige Bildungsfrage hier so positiv diskutiert wird, und bedanke mich für die Wortmeldungen, die aufgezeigt haben, wie wichtig dieses Studienangebot ist.

Fachhochschulen bieten eine praxisorientierte Berufsausbildung auf wissenschaftlicher Basis. Universitäten bieten eine wissenschaftliche Berufsvorbildung mit großen Anteilen im Bereich der Forschung. Ich glaube, es ist ganz wichtig, diese Unterschiede aufzuzeigen.

Worauf es mir dabei ankommt, sind zwei sehr wichtige Gesichtspunkte. Ich meine – genauso wie die Vorredner es hier gesagt haben –, wir sollten noch mehr junge Menschen aus dem Bereich der dualen Ausbildung ermutigen, weitere Bildungswege zu beschreiten. Wir haben dazu die Voraussetzungen geschaffen. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen mit der Berufsreifeprüfung, die den jungen Menschen, die eine Lehre gemacht haben, die Möglichkeit gibt, in weiterführende Bildungsgänge an Fachhochschulen, an Universitäten einzusteigen. Dieses Angebot gibt es, und ich bitte alle, die im Bildungsbereich in den Bundesländern verantwortlich tätig sind, darauf zu achten, dass dieses Angebot bekannt gemacht wird, dass es in Berufsschulen bekannt gemacht wird, dass es an Berufsschulen angeboten wird, damit die jungen Menschen wirklich die Möglichkeit erhalten, diese Berufsreifeprüfung zu machen.

Das Zweite, was mir sehr wichtig ist: Ich halte es von besonderer Bedeutung, dass wir mit der Lebenszeit der jungen Menschen sorgsam umgehen. Deshalb werden wir im Herbst einige Modellprojekte vorstellen, laut derer aus dem Bereich der berufsbildenden höheren Schulen ein Einstieg in ein höheres Semester der Fachhochschule möglich ist. Das heißt, dass das Wissen, das bereits an einer HTL, an einer HAK erworben wurde, anerkannt wird. Die Schwierigkeit ist nur: Man kann nicht generell sagen, jeder, der eine BMHS macht, steigt in das dritte Semester einer Fachhochschule ein, denn wenn jemand in einer Handelsakademie war, wird es sehr schwer gehen, dass er das dritte Semester einer technischen Fachhochschule besucht. Deswegen muss man diese Pilotprojekte ganz speziell und fachspezifisch definieren und auch durchführen.

Ich habe mit dem Vorsitzenden der Fachhochschulkonferenz und dem Fachhochschulrat vereinbart, diese Modellprojekte zu erarbeiten, sie im Herbst vorzustellen, sie im Herbst zu verwirklichen, und dann wollen wir auf diesem Weg weiterschreiten. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie des Bundesrates Gstöttner. )

Wir haben auch sichergestellt, dass Fachhochschulabschlüsse an den Universitäten anerkannt werden. Ich halte es für ganz wichtig, dass man sich darauf verlassen kann, dass an Fachhochschulen eine gute Grundlage geboten wird und dass junge Menschen, die eine Ausbildung haben, in ein Doktoratsstudium einsteigen können, wenn sie wollen.

Ich glaube, dass diese Fachhochschulen wirklich eine Erfolgsstory sind. Ich danke Ihnen für die allseitige große Zustimmung, und – wenn ich vielleicht noch einen Wunsch zur späteren Stunde aussprechen darf – ich wünsche mir, dass wir im Bereich des Universitätsgesetzes 2002 auch diese gemeinsame Vorgangsweise haben werden, denn für Bildung ist es wichtig, dass sie von


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