diese Fragen für
uns und auch für uns als Ländervertreter in diesem österreichischen Bundesrat
wichtig sind. Ich halte es für eine ganz wichtige und richtige Entwicklung,
dass diese entscheidenden Fragen von allen in diesem Haus entsprechend
getragen werden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der
SPÖ.)
16.23
Vizepräsidentin
Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Herr
Staatssekretär Mag. Schweitzer. – Bitte.
16.24
Staatssekretär
im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen!
Kollege Reisenberger hat natürlich ein Recht darauf, auch zum Kapitel „Sport“
einiges zu hören. Da Sie aber gerade gestern und vorgestern in vielen großen
Tageszeitungen so unter dem Motto „Und ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt
sich’s völlig ungeniert!“ inserieren haben lassen und unter anderem auch die
Einrichtung des Sportstaatssekretariats in der Bundesregierung massiv
kritisiert haben, habe ich mir gedacht, wenn Sie das so massiv kritisieren und
in Wahrheit nicht haben wollen, dann haben Sie sicherlich kein gesteigertes
Interesse an dem Ganzen. Aber ich freue mich, dass ich mich in Ihnen getäuscht
habe, und bin gerne bereit, Ihnen einiges Wesentliche zu sagen, was wir im
Bereich des Sports vorhaben.
Im Vordergrund und
ganz aktuell steht natürlich die Bemühung, die Olympischen Winterspiele für das
Jahr 2010 nach Salzburg zu bekommen. Seit gestern hält sich die
Evaluierungskommission des IOC in Österreich auf, und ich werde noch heute
Abend mit den Mitgliedern dieser Evaluierungskommission zusammenkommen. Wir
werden die Sportstätten, die für die Austragung vorgesehen sind, in den
Bundesländern Tirol, Salzburg, Steiermark und auch im benachbarten Bayern
besichtigen und versuchen, der Evaluierungskommission diesen Austragungsort als
den optimalen – und ich bin überzeugt davon, dass es von den
Voraussetzungen her die optimalen Sportstätten sind – entsprechend zu
übermitteln.
Ich bin sehr froh
darüber, dass es meiner Vorgängerin gelungen ist, Österreich und die Schweiz
gemeinsam zum Austragungsort für die Europameisterschaft im Fußball –
immerhin das drittgrößte Sportereignis auf der Welt – zu machen. Es
bedarf jetzt einer intensiven Vorbereitung, insbesondere in den Städten, in
denen Spiele ausgetragen werden. Die Finanzierung von Stadienneubauten und
Stadienausbauten ist gesichert. Gerade am Samstag wurde eines dieser
Europameisterschaftsstadien in der Gemeinde des Kollegen Bieringer eröffnet,
das meiner Meinung nach ein wirklich richtungsweisendes Stadion ist.
In diesem Bereich,
was internationale Großveranstaltungen betrifft, sind wir auf einem guten Weg.
Wir wissen, dass es auf Grund der Tatsache, dass es eine Vielzahl von
Umwegrentabilitäten gibt, immer wieder Sinn macht, sich um solche Großveranstaltungen
zu bewerben.
Mir – und ich
sage das jetzt trotz massiver Kritik – als ausgebildetem Sportler, der ein
Sportwissenschaftsstudium abgeschlossen hat, ist aber auch die Förderung des
Gesundheits- und des Breitensports ein wesentliches Anliegen. Hier bedarf es
einer Professionalisierung bereits im Kindergartenalter. Ich glaube, dass es
wichtig ist, dass von entsprechend ausgebildeten KinderbetreuerInnen ein
umfassendes Bewegungsangebot gemacht wird. Es mangelt mir am umfassenden
Bewegungsangebot bereits in den Kindergärten, und dieses Angebot nimmt
dramatisch ab, wenn man in die Volksschule kommt. Da ist ein Hebel anzusetzen (Bundesrätin Schicker: Ja, durch
Kürzung von zwei Stunden!), und
ich glaube, dieser Hebel ist so anzusetzen, dass wir insbesondere beim
Volksschullehrer, bei der Volksschullehrerin mehr Wert auf die Ausbildung im
Bereich Bewegungserziehung legen.
Was mir auch ein besonderes Anliegen ist – und es sind alle eingeladen, ihre Ideen entsprechend einzubringen –, ist eine bessere Verbindung zwischen Schulsport und Vereinssport. Dieses Bindeglied ist nach wie vor nicht vorhanden, und ich habe das Gefühl, weil wir dieses Bindeglied nach wie vor nicht haben, gehen dem österreichischen Sport viele Talente verloren, weil sie nicht erkannt werden beziehungsweise weil sie in der Schule nicht so lange professio-
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