Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 99

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diese Fragen für uns und auch für uns als Ländervertreter in diesem österreichischen Bundesrat wichtig sind. Ich halte es für eine ganz wichtige und richtige Entwicklung, dass diese entschei­denden Fragen von allen in diesem Haus entsprechend getragen werden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

16.23


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Herr Staatssekretär Mag. Schweitzer. – Bitte.

16.24


Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Frau Präsidentin! Meine sehr ge­ehrten Kolleginnen und Kollegen! Kollege Reisenberger hat natürlich ein Recht darauf, auch zum Kapitel „Sport“ einiges zu hören. Da Sie aber gerade gestern und vorgestern in vielen gro­ßen Tageszeitungen so unter dem Motto „Und ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt sich’s völlig un­geniert!“ inserieren haben lassen und unter anderem auch die Einrichtung des Sportstaats­sekretariats in der Bundesregierung massiv kritisiert haben, habe ich mir gedacht, wenn Sie das so massiv kri­tisieren und in Wahrheit nicht haben wollen, dann haben Sie sicherlich kein gesteigertes Interesse an dem Ganzen. Aber ich freue mich, dass ich mich in Ihnen getäuscht habe, und bin gerne bereit, Ihnen einiges Wesentliche zu sagen, was wir im Bereich des Sports vorhaben.

Im Vordergrund und ganz aktuell steht natürlich die Bemühung, die Olympischen Winterspiele für das Jahr 2010 nach Salzburg zu bekommen. Seit gestern hält sich die Evaluierungskom­mission des IOC in Österreich auf, und ich werde noch heute Abend mit den Mitgliedern dieser Evaluierungskommission zusammenkommen. Wir werden die Sportstätten, die für die Austra­gung vorgesehen sind, in den Bundesländern Tirol, Salzburg, Steiermark und auch im benach­barten Bayern besichtigen und versuchen, der Evaluierungskommission diesen Austragungsort als den optimalen – und ich bin überzeugt davon, dass es von den Voraussetzungen her die optimalen Sportstätten sind – entsprechend zu übermitteln.

Ich bin sehr froh darüber, dass es meiner Vorgängerin gelungen ist, Österreich und die Schweiz gemeinsam zum Austragungsort für die Europameisterschaft im Fußball – immerhin das dritt­größte Sportereignis auf der Welt – zu machen. Es bedarf jetzt einer intensiven Vorbe­reitung, insbesondere in den Städten, in denen Spiele ausgetragen werden. Die Finanzierung von Sta­dienneubauten und Stadienausbauten ist gesichert. Gerade am Samstag wurde eines dieser Europameisterschaftsstadien in der Gemeinde des Kollegen Bieringer eröffnet, das meiner Meinung nach ein wirklich richtungsweisendes Stadion ist.

In diesem Bereich, was internationale Großveranstaltungen betrifft, sind wir auf einem guten Weg. Wir wissen, dass es auf Grund der Tatsache, dass es eine Vielzahl von Umwegrentabilitä­ten gibt, immer wieder Sinn macht, sich um solche Großveranstaltungen zu bewerben.

Mir – und ich sage das jetzt trotz massiver Kritik – als ausgebildetem Sportler, der ein Sportwis­sen­schaftsstudium abgeschlossen hat, ist aber auch die Förderung des Gesundheits- und des Brei­tensports ein wesentliches Anliegen. Hier bedarf es einer Professionalisierung bereits im Kindergartenalter. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass von entsprechend ausgebildeten Kinder­betreuerInnen ein umfassendes Bewegungsangebot gemacht wird. Es mangelt mir am umfas­senden Bewegungsangebot bereits in den Kindergärten, und dieses Angebot nimmt dramatisch ab, wenn man in die Volksschule kommt. Da ist ein Hebel anzusetzen (Bundesrätin Schicker: Ja, durch Kürzung von zwei Stunden!), und ich glaube, dieser Hebel ist so anzusetzen, dass wir insbesondere beim Volksschullehrer, bei der Volksschullehrerin mehr Wert auf die Ausbildung im Bereich Bewegungserziehung legen.

Was mir auch ein besonderes Anliegen ist – und es sind alle eingeladen, ihre Ideen entspre­chend einzubringen –, ist eine bessere Verbindung zwischen Schulsport und Vereinssport. Die­ses Bindeglied ist nach wie vor nicht vorhanden, und ich habe das Gefühl, weil wir dieses Bindeglied nach wie vor nicht haben, gehen dem österreichischen Sport viele Talente verloren, weil sie nicht erkannt werden beziehungsweise weil sie in der Schule nicht so lange profes­sio-


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