Bundesrat Stenographisches Protokoll 703. Sitzung / Seite 19

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

aber es kann nicht sein, dass wir überall die Maximalforderungen erfüllen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsident Hans Ager: Wir gelangen nunmehr zur 3. Anfrage.

Ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Weilharter, um die Formulierung.

 


Bundesrat Engelbert Weilharter (Freiheitliche, Steiermark): Herr Präsident! Werte Herren Staatssekretäre! Meine Frage lautet:

1290/M-BR/2003

„Welchen Beitrag könnte der Sport aus Ihrer Sicht für eine Reform des österreichi­schen Gesundheitswesens leisten?“

 


Präsident Hans Ager: Bitte, Herr Staatssekretär.

 


Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Sehr geehrter Herr Bundesrat! Wir haben auf der Basis einer Untersuchung, die mittlerweile bereits zwei Jahre alt ist, versucht, ein Programm zu erarbeiten. Diese Untersuchung hat gezeigt, dass in Österreich mehr als 60 Prozent der Bevölkerung geringfügig bis gar nicht Sport betreiben, 22 Prozent der Bevölkerung moderat Sport ausüben und 18 Prozent aktiv Sport betreiben.

Die sozio-ökonomischen Auswirkungen dieser Tatsachen sehen so aus, dass sich Österreich unter Berücksichtigung der Sportunfälle und der Folgekosten damit für das Gesundheitssystem rund 300 Millionen € erspart. Könnten wir die Gruppe der 60 Pro­zent zumindest in die Gruppe der 22 Prozent bringen, würde sich das Gesundheits­system – das ich sehr gerne als „Krankheitssystem“ bezeichne – mindestens weitere 8 Milliarden Schilling – um es in alter Währung auszudrücken – ersparen.

Deshalb haben wir Überlegungen betreffend Maßnahmen angestellt, die früher greifen müssen als zu jenem Zeitpunkt, zu dem der Mensch bereits erkrankt ist, nämlich die Vorbeugemaßnahmen. Wir glauben, dass betriebliche Gesundheitsvorsorge sowie Ge­sundheitserziehung in der Schule extrem notwendige Maßnahmen sind, für die wir aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich eine Anreizfinanzierung vornehmen sollten, um damit zu sehr Kosten sparenden Ergebnissen zu gelangen, weil Krankheiten da­durch, dass vorgebeugt wird, erst gar nicht eintreten.

Wenn wir das ernst nehmen, könnten wir mit der Investition von 1 € der österreichi­schen Volkswirtschaft 3,5 € an Nachsorgekosten ersparen.

Ich hoffe, dass dieses Programm demnächst auch umgesetzt werden kann.

 


Präsident Hans Ager: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bundesrat Weilharter.

 


Bundesrat Engelbert Weilharter (Freiheitliche, Steiermark): Herr Staatssekretär! Gibt es wissenschaftlich erhobene Daten für eine volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rech­nung von Sportaktivitäten?

 


Präsident Hans Ager: Bitte, Herr Staatssekretär.

 


Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Die wissenschaftlichen Daten sind genau in dieser Studie, die im Sozialministerium vorliegt, abrufbar. Es gibt aber jetzt eine völlig neue, ungefähr 14 Tage alte Studie von der UNO, die weltweit untersucht hat, wie sich der Breitensport, der Gesundheitssport auf das Gesundheits­system auswirkt. Die Daten sprechen eindeutig dafür, dass solche Maßnahmen so rasch wie möglich umgesetzt werden sollten.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite