Es wird auch notwendig sein, mit den Gebietskrankenkassen Verhandlungen darüber aufzunehmen, solche Vorsorgemaßnahmen zu finanzieren, um bei den Nachsorgekosten dann entsprechend einsparen zu können und aus den kranken Kassen gesunde Kassen zu machen. (Beifall bei Bundesräten der Freiheitlichen und der ÖVP.)
Präsident Hans Ager: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Dr. Lichtenecker, bitte.
Bundesrätin Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Die ersten Analysen haben bereits gezeigt, dass sich durch die Stundenkürzungen an den Schulen das Stundenausmaß bei den Turnstunden reduziert, was natürlich den Schulen im Rahmen ihrer Autonomie überlassen ist, aber die ersten Daten zeigen das bereits.
Meine Frage an Sie ist: Welche Folgekosten wird das, perspektivisch betrachtet, Ihrer Einschätzung nach für das Gesundheitsbudget nach sich ziehen?
Präsident Hans Ager: Bitte, Herr Staatssekretär.
Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Wir haben auf Grund der Tatsache, dass es trotz Schulautonomie – die Schule, in diesem Fall der Schulgemeinschaftsausschuss beziehungsweise das Schulforum, entscheidet über das Stundenangebot – zu Turnstundenkürzungen kommt, bereits entsprechende gegensteuernde Maßnahmen eingeleitet.
Sie werden vielleicht wissen, dass wir dort ansetzen, wo es notwendig ist, nämlich bereits im Kindergarten. Indem wir so genannte Bewegungskindergärten installieren, wirken wir dem entgegen. Indem wir ein Zusatzangebot an den Volksschulen in Zusammenarbeit mit den Vereinen zur Verfügung stellen, haben die Schüler die Möglichkeit, mehr Sport zu betreiben, als es früher in den vorgesehenen Turnstunden der Fall war.
Diese Versuche haben wir im Burgenland bereits flächendeckend in die Tat umgesetzt, Kärnten wird folgen. Das heißt, wir jammern nicht einer entgangenen Turnstunde nach, sondern wir versuchen, mit konkreten Maßnahmen gegenzusteuern, und zwar bereits beginnend im Kindergarten, sich fortsetzend in den Volksschulen und durch eine freiwillige Nachmittagsbetreuung in allen anderen Schulen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)
Präsident Hans Ager: Weitere Zusatzfrage? – Herr Bundesrat Binna, bitte.
Bundesrat Theodor Binna (SPÖ, Steiermark): Herr Staatssekretär! Auf Grund von Stress, geändertem Umfeld und geänderten Umweltbedingungen sowie, wie schon erwähnt, gekürzten Turnstunden – um nur einige Faktoren zu nennen – weisen immer mehr Jugendliche Haltungsschäden auf. Gibt es konkrete Projekte, um für die Jugendlichen diese Situation zu verbessern?
Präsident Hans Ager: Bitte, Herr Staatssekretär.
Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Diese konkreten Projekte habe ich bereits genannt; ich wiederhole sie noch einmal: Der Bewegungskindergarten, das Programm „Sportkids“ – in Schwechat bereits seit einiger Zeit erfolgreich erprobt, jetzt im Burgenland umgesetzt, in Kärnten im Stadium der Umsetzung –, die Gründung von so genannten Schulsportvereinen – bereits existierend zum Beispiel in Graz im Gymnasium Kirchengasse – sollen genau diesem Umstand entgegenwirken.
Präsident Hans Ager: Weitere Zusatzfrage? – Frau Bundesrätin Diesner-Wais, bitte.
Bundesrätin Martina Diesner-Wais (ÖVP, Niederösterreich): Herr Staatssekretär! Wie stellen Sie sich in diesem Zusammenhang eine Vernetzung des Sports mit dem Programm unserer Gesundheitsministerin, dem „iSch“, vor?
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