Bundesrat Stenographisches Protokoll 710. Sitzung / Seite 88

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und 2002 ist zumindest die Aufgliederung der BSO-Mittel drinnen, aber jene von ASKÖ, ASVÖ, Sportunion und des Österreichischen Fußballverbandes fehlen noch.

Meines Wissens gibt es keinerlei Nachweis über die Aufteilung dieser Mittel. Da es aber so ist, dass diese Mittel nicht dem Spitzensport zugute kommen sollten, sondern eher dem Breitensport, wäre gerade eine solche Aufgliederung sehr wichtig. Deshalb werden wir auch dem Bericht 2000 nicht zustimmen, jenem für 2001/2002 schon.

Korrigieren Sie mich, wenn die Kritik, die ich nun anbringe, vielleicht so nicht ganz stimmt! Ich habe es nur kurz durchgesprochen. Meines Wissens ist es so, dass diese besonderen Sportförderungsmittel von einem Gremium kontrolliert werden, das sich aus genau jenen Vereinen zusammensetzt, die kontrolliert werden. Ich denke, es wäre einmal zu überdenken, ob man da nicht etwas ändern sollte, denn sich selbst zu kon­trollieren passt nirgends besonders gut! (Beifall bei den Grünen und bei Bundesräten der SPÖ.)

14.15

 


Präsident Jürgen Weiss: Ich erteile nun Herrn Staatssekretär Mag. Schweitzer das Wort. – Bitte.

 


14.16

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Danke für die sehr konstruktiven Wortmeldungen. Ich werde mich einerseits bemühen, die gestellten Fragen zu beantworten, und ande­rerseits werde ich ein wenig auf unsere bisherige Tätigkeit eingehen.

Es ist tatsächlich so, dass die Mittelvergabe von jenen kontrolliert wird, die sie auch bekommen. Wir sind sehr darum bemüht, eine Änderung zustande zu bringen, aller­dings bedarf es dazu entsprechender Mehrheiten, die wir bisher für unser Anliegen noch nicht gefunden haben. Ich glaube aber, es ist in den letzten Monaten derart viel im österreichischen Sport in Bewegung geraten, dass wir auch das zustande bringen werden.

Wenn ich die beiden Bereiche teile – hier der Spitzensport, da der Breitensport –, so darf ich festhalten, dass wir insbesondere im Spitzensport die Fördermittel zum einen erhöhen, zum anderen auch konzentrieren konnten. Wir haben jetzt Vorbereitungspro­gramme für die großen Sportereignisse eingerichtet, egal ob das jetzt Athen 2004 ist oder die Europameisterschaft 2008, die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt, die in Österreich stattfinden wird.

Das Projekt Athen 2004 sieht vor, dass alle, die Chancen bei Olympia haben, in ein speziellen Förderprogramm fallen und wirklich enorme Mittel bekommen, um sich op­timal darauf vorzubereiten. Es ist nicht selbstverständlich, dass zum Beispiel unsere Beachvolleyballer, die Medaillenchancen haben, die Möglichkeit haben, sich vor Ort auf das Turnier vorzubereiten, um nicht während des Wettkampfes von den lokalen Gegebenheiten überrascht zu werden. Das Gleiche gilt insbesondere für die Segler, die durch spezifische Förderungen die Möglichkeit gehabt haben, schon zwei Jahre vorher die Windreviere, die besonderen Eigenheiten des Windreviers kennen zu ler­nen.

Oder: Unser jetzt so erfolgreicher Spitzenschwimmer Rogan hat von uns die Mittel da­für bekommen, aus dem Studentenheim in eine private Wohnung in Kaliforniern ziehen zu können, weil ihm das ein großes Anliegen war. Er hat gesagt, dass er sich dann viel besser auf seine Aufgaben vorbereiten kann. Es hat tatsächlich gestimmt, denn mit zwei Goldmedaillen und einer Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Madrid, die erst vor kurzem stattgefunden haben, war er der erfolgreichste Teilnehmer dort überhaupt.

 


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