Bundesrat Stenographisches Protokoll 711. Sitzung / Seite 65

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chen veröffentlichen. Das ist Ihr Glück! Da sind nämlich einige unter den hundert reichsten Österreichern dabei, die die Macht haben, die Meinung zu veröffentlichen.

Man kann sich trösten, die ÖVP und die FPÖ haben sich anscheinend schon darauf vorbereitet, dass zumindest die FPÖ in Opposition gehen wird, denn anders kann man die Tatsache nicht verstehen, dass entgegen allen Usancen in demokratischen Län­dern, wo man eine Einrichtung des Parlaments – ich rede jetzt vom Rechnungshof – immer den jeweiligen Oppositionsparteien zugesteht, dieses Mal die kleine Regie­rungspartei den Rechnungshofpräsidenten stellt. Wenn da die Vorbereitung mehr oder weniger schon die Einsicht ist, dass man ohnehin bald in Opposition sein wird, soll es mir recht sein. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

12.17

 


Vizepräsident Mag. Georg Pehm: Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Bundesrat Ing. Kampl. Ich erteile ihm dieses.

 


12.17

Bundesrat Ing. Siegfried Kampl (Freiheitliche, Kärnten): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Liebe Kollegin­nen und Kollegen! Es ist schade, dass wir solch ein negatives Bild von Österreich hier im Hohen Hause malen. Ich glaube, wir sollten auch ein bisschen stolz sein: auf unsere Leistungen, auf unser hohes internationales Ansehen und auf die Sicherung unserer Zukunft, zu der wir alle mit beigetragen haben. Alle haben wir mitgewirkt: alle Arbeit­nehmer, alle Bauern und auch alle Unselbständigen und Freiberuflichen. Das sollte uns stolz machen! Wir sollten hier vom Rednerpult aus nicht immer nur das Negative auf­zeigen, das Negative in die Medien bringen. Da frage ich mich: Wer soll sich denn da in Österreich noch niederlassen? Wer soll denn von Österreich überzeugt werden, wenn wir selber immer nur das Negative hervorstreichen? (Beifall bei den Freiheit­lichen und der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nun zur Steuerreform: In der Zweiten Repub­lik ist das die größte Steuerreform, die wir uns jemals haben vorstellen können – mit einer Größenordnung von 3 Milliarden €! Das sollte man doch anerkennen! Dabei wur­den die Gelder auch ausgewogen verteilt. Profitiert davon haben die Bezieher kleiner Einkommen, die Familien, die Frauen mit Kindern, die Unternehmen, vor allem die klein- und mittleren Unternehmen, wo es um die Sicherung der Arbeitsplätze geht. Die Mittel wurden so schwerpunktmäßig verteilt.

Meine Damen und Herren! Wenn jeder Österreicher in seiner Brieftasche dann letzten Endes um 500 € mehr im Jahr ab 1. Jänner 2005 haben wird, dann werden wir es erst richtig spüren. Dann werden, liebe Kolleginnen und Kollegen von der linken Reichs­hälfte, vielleicht auch Ihre Wählerinnen und Wähler überzeugt sein davon, dass die derzeitige Bundesregierung auf dem richtigen Weg ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)

Ich möchte nur ein paar Beispiele anführen. Zu nennen wäre einmal der Kinderzu­schlag: für das erste Kind 130 €, für das zweite Kind 175 €, für das dritte Kind 220 €.

Bei den größeren Einheiten schaut es folgendermaßen aus: 2,6 Millionen Arbeitnehmer in Österreich werden um 990 Millionen € entlastet, 1 050 000 Pensionisten um 450 Mil­lionen €, 900 000 Alleinverdiener um 230 Millionen €. Auch für die 130 000 Bauern gibt es Entlastungen, und das ist die Rückvergütung der Mineralölsteuer, zu der ich wirklich sagen muss, dass die, wie jeder von uns einsehen sollte, eigentlich von Haus aus nicht hätte sein dürfen. Oder: Für 100 000 Einzelunternehmer gibt es Entlastungen im Aus­maß von 400 000 € und für die 100 000 GesmbHs 1,1 Milliarden €.

 


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