Bundesminister für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef
Pröll: Gemessen an der Zahl
der Gesamtzulassungen der PKWs in Österreich beträgt der Anteil der Diesel-PKWs
bei den Neuzulassungen 70 Prozent. Wir haben damit eine Antwort zu geben,
wie wir aus dem Diesel heraus die Feinstaubbelastung reduzieren. Der
Dieselpartikelfilter oder adäquate technische Vorrichtungen schaffen die
Möglichkeit. Wir werden also alle Fahrzeuge, die es schaffen, unter
5 Milligramm pro gefahrenen Kilometer zu emittieren, in der NOVA
entsprechend begünstigen und bei all jenen Fahrzeugen, die das nicht tun, die
NOVA entsprechend erhöhen. Jeder wird die Chance haben, sich ab Mitte des
nächsten Jahres für ein Auto zu entscheiden, das diese Technologie hat, und
damit den richtigen umweltpolitischen Akzent zu setzen.
Ich halte es umweltpolitisch für richtig, jene zu belohnen, die etwas für
die Umwelt investieren, und den anderen eine andere Antwort zu geben. Die
Möglichkeit, sich zu entscheiden, muss gegeben sein.
Präsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.
Bundesrat Theodor Binna (SPÖ, Steiermark): Herr Bundesminister! Der
LKW-Verkehr nimmt auf nicht bemauteten Straßen ständig zu – diese
verlaufen hauptsächlich in touristischen Regionen. Welche Maßnahmen können Sie
sich als Umweltminister vorstellen, um die verstärkte Umweltbelastung in diesen
Regionen zu verbessern?
Präsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Bitte, Herr Bundesminister.
Bundesminister für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef
Pröll: Ich habe bereits
veranlasst, dass zum Beispiel in der Frage Verkehrsbelastungen in sensiblen
Regionen, auch durch den LKW-Verkehr, gemeinsam mit Ungarn – ein Beispiel
ist die sensible Region Neusiedler See, auch touristisch genutzte
Region –, Antworten gefunden werden. Es laufen entsprechende Kooperationsgespräche.
Ich bin auch dabei, zum Beispiel mit Bischofshofen und Werfenweng einen
autofreien Urlaub zu ermöglichen. Wir haben dort schon eine eklatante
Verringerung der Zahl von PKWs von Urlaubern, weil sie mit der Bahn anreisen,
auch aus Deutschland. Ich denke, dass wir mit solchen Musterbeispielen
vorangehen können. (Beifall des Bundesrates Boden.)
Sonst tue ich alles, um in der Regierung dafür zu sorgen, dass die
Umlenkung des LKWs von der Straße auf die Schiene auch funktionieren kann.
Präsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Danke vielmals, Herr Bundesminister.
Wir kommen zu einer weiteren Zusatzfrage. – Frau Bundesrätin
Diesner-Wais, bitte.
Bundesrätin Martina
Diesner-Wais (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Bundesminister!
Sind derzeit weitere steuerliche Maßnahmen zur Unterstützung umweltpolitischer
Ziele im Verkehrsbereich geplant?
Präsidentin Anna
Elisabeth Haselbach: Bitte.
Bundesminister für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef
Pröll: Es ist so, dass wir in
der Frage der Beimischung genau dieselbe Logik aufmachen wie in der Frage des
Diesel-Partikelfilters. Wir werden jene Treibstoffe, die beigemischt werden,
die einen beigemischten Prozentanteil haben, Biodiesel und Ethanol,
entsprechend steuerlich, also bei der MÖSt, begünstigen und bei jenen
Treibstoffen, die das nicht haben, die Steuer entsprechend erhöhen.
Es wird jedem Österreicher möglich sein, ab dem ersten Tag der Beimischung überall in Österreich dieses beigemischte Produkt zu tanken. Damit erspart er sich 0,5 Cent
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