Bundesrat Stenographisches Protokoll 713. Sitzung / Seite 84

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zierung und die Möglichkeiten der Frauen auch in ländlichen Bereichen zu unterstüt­zen. In erster Linie geht es immer wieder um die Kinderbetreuung, und in zweiter Linie geht es um Bildungsangebote, die speziell für Frauen zur Verfügung gestellt werden müssen.

Wenn die ÖVP jetzt die Frage stellt: Wie viele Bäuerinnen haben die Grünen hier im Bundesrat? – Es stimmt, wir haben keine Bäuerinnen hier im Bundesrat! Es gibt meines Wissens immerhin eine Bäuerin von der ÖVP hier im Bundesrat, aber: Wie viele Bauern gibt es bei euch? Also wirklich vergleichen kann man uns nicht. Wir haben auch keinen grünen Bauern im Bundesrat, also weder einen Mann noch eine Frau, und wir haben auch keine Kammer. (Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll: Es gibt keine grünen Bauern! – Heiterkeit.) Doch, es gibt sehr viele grüne Bauern!

Wenn Sie mir jetzt vorwerfen, wir hätten die Erfolgsstory des Bio-Landbaues zu wenig gelobt, muss ich sagen, ich denke, für das Eigenlob sind Sie schon selber zuständig. Ich habe unter anderem schon auch erwähnt, dass es erfreulich ist, dass die Zahlen in diesem Bereich immer mehr zunehmen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Bun­desräten der SPÖ.)

14.07

 


Vizepräsident Mag. Georg Pehm: Zum Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Zel­lot. – Bitte.

 


14.08

Bundesrat Roland Zellot (Freiheitliche, Kärnten): Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Der Grüne Bericht, der schon Tradition hat, die Ausführlichkeit, die genauen Aufzeichnungen, die natürlich auch sehr interessant sind, sind nicht nur ein Verdienst der buchführenden Landwirte, die ihn ja praktisch er­stellen, sondern ein Verdienst der österreichischen Bäuerinnen und Bauern, die für die Argumentation in verschiedenen Bereichen die Entwicklung der Landwirtschaft genau dokumentieren.

Wenn in der heutigen Diskussion über die Frauen in der Landwirtschaft beziehungs­weise die Benachteiligung der Frauen in der Landwirtschaft gesprochen wird, so finde ich das nicht negativ. Im Gegenteil, ich meine, das ist sehr wichtig. Sehen Sie sich die Statistik im Grünen Bericht an! Es gibt kein Bundesland mehr, das mehr Vollerwerbs­bauern als Nebenerwerbsbauern hat. In den meisten Fällen muss der Bauer, das heißt der Nebenerwerbsbauer, seinem Beruf nachgehen, und daher müsste man hier die Frage stellen, ob nicht die Nebenerwerbsbäuerin auch unter die Schwerarbeiterrege­lung fällt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Das wäre meiner Meinung nach einmal eine Grundsatzdiskussion, wenn man über Bäuerinnen und Benachteiligung der Frau spricht.

Ich kann Ihnen, meine geschätzten Damen und Herren, aber auch aus Kärnten berich­ten, dass selbstverständlich in jeder bäuerlichen Berufsvertretung die jeweilige Partei die Verantwortung sowie die Argumentation gegenüber dem weiblichen Geschlecht dafür hat, wen sie auf die Liste stellt und wen nicht. In der Kärntner Landwirtschafts­kammer gibt es im Präsidium nur Frauen, die in der Kanzlei arbeiten. In der Kärntner Landwirtschaftskammer gibt es Ausschüsse für Sozialpolitik, wo eine Frau den Vorsitz führt. In der Kärntner Landwirtschaftskammer gibt es eine Kontrollausschuss-Obfrau, und in der Kärntner Landwirtschaftskammer gibt es auch einen Ausschuss für Bildung und Nebenerwerb im ländlichen Bereich mit einer Frau als Vorsitzenden. Ich glaube, dort gibt es auch keine Benachteiligung, denn die dorthin entsandten Frauen, die ich jetzt aufgezählt habe, sind sowohl von der FPÖ, von der SPÖ und auch von der ÖVP nominiert worden.

 


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