trotz allem das
Element des Konsenses noch eine große Rolle, zumindest des Konsenses über die
Spielregeln. Über die Resultate können wir differieren, aber über die
Spielregeln, nach denen in dieser Demokratie gespielt wird, sollten wir uns
einigermaßen einig sein. Dieser Konsens ist hier in gröblichster Art und Weise
verletzt worden.
Ja, Herr Kollege, es gibt vermutlich eine Mehrheit im Nationalrat und vermutlich nachfolgend auch eine Mehrheit im Bundesrat für dieses Gesetz. Es gibt unter den Betroffenen eine kleine Minderheit für dieses Gesetz, was nicht für das Gesetz spricht, außer man betrachtet es als das, was es ja offensichtlich sein soll, nämlich nicht ein Gesetz für die Hochschülerschaft, sondern ein Gesetz gegen aufmüpfige Studenten. Das Wort jenes Kollegen der FPÖ im Nationalrat, der den Studenten gerne einen Tritt in den Hintern verpasst hätte, ist offenbar das neue Motto der Politik auch dieses Ministeriums. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
16.52
Vizepräsident Mag. Georg Pehm: Zu Wort gemeldet hat sich Bundesrat
Dr. Schnider. – Bitte schön.
16.53
Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Über etwas bin
ich ein bisschen verwundert, aber gut, das passiert mir öfter, und zwar
darüber, dass über dieses Thema zumindest von Ihnen, Herr Kollege Konecny,
durch Ihre ganze Rede hindurch in einem sehr verachtenden, spöttelnden und
unterstellenden Ton gesprochen wird. Das möchte ich einfach einmal hier
festhalten, egal wie man zu diesem Thema steht. (Beifall
bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Bundesrat Konecny: Bei dieser Antwort kein
Wunder!)
Ich muss auch
dazusagen, Herr Kollege, dass ich in vielen Fragen prinzipiell für klare
Argumente und auch für klare Überlegungen bin und dafür, dass wir uns hier auch
bei Debatten sehr klar miteinander unterhalten. Nur etwas muss ich wirklich
zurückweisen, denn das finde ich unser nicht würdig, muss ich sagen, dass man
nämlich Menschen von vornherein unterstellt, dass sie umfärbeln, dass sie es
eigentlich nur schlecht meinen mit den anderen und dass sie es sich nur richten
wollen. Von dem gehe ich nicht aus, aber diesen Eindruck habe ich bei Ihnen. (Bundesrat
Gruber: Genau das passiert aber! – Bundesrätin Bachner: Was
passiert denn sonst immer wieder?)
Aber nun zu
dieser Anfrage. (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ. – Vizepräsident
Mag. Pehm gibt das Glockenzeichen.) – Wissen Sie was, Herr
Kollege, melden Sie sich doch auch, und Sie werden sicher feststellen, dass ich
zu denjenigen gehöre, die nicht hineinschreien, und ich denke mir, vielleicht
kann ich dieses Recht, wenn ich hier rede, auch für mich verlangen. Ich werde
auch künftig nicht hineinschreien, weil das nicht zu meinem Stil gehört.
Aber nun zu Punkt
eins: Erstens muss ich sagen, dass ich solch eine Dringliche Anfrage sogar für
sehr, sehr wichtig halte, weil man sich dann wenigstens hier, wie man das
gestern auch bei der Enquete gesehen hat – ich möchte mich hier überhaupt
bei allen dafür bedanken, dass sie dabei mitgetan haben –, wirklich über
gewisse demokratiepolitisch wichtige Dinge unterhalten kann.
Zum Thema möchte ich nur ein paar Anmerkungen machen – die Frau Ministerin hat in ihren Ausführungen eigentlich schon vieles vorweggenommen. Es gibt innerhalb der Demokratie und demokratischer Vorgangsweisen unterschiedliche Modelle. Das ist ohnehin auch von meinem Vorredner angesprochen worden. Es gibt eben auf der einen Seite diese Direktwahl, und es gibt auf der anderen Seite auch dieses indirekte Entsenden in ein Gremium. Und jetzt können wir doch nicht hergehen und so tun, als wären – das habe ich hier ganz eindeutig gehört – nur die kritikfähig und kritisch, die
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