12.47
Bundesrat Engelbert Weilharter (Freiheitliche, Steiermark): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Da zu diesem Tagesordnungspunkt auch die Situation rund um den „Österreich-Ring“, um den „A1-Ring“ angesprochen wurde, ein paar Bemerkungen meinerseits. Darüber wird ja bei uns sehr emotional diskutiert: über den Motorsport, über die Weiterführung der Formel 1 in der Region Aichfeld-Murboden. Beides, sowohl das Pro als auch das Contra, haben sicherlich Berechtigung. Auf der einen Seite wird mit dem Argument Arbeitsplätze operiert, auf der anderen Seite werden umweltrelevante Themen in die Diskussion eingebracht.
Die Tourismusbranche sagt, wir brauchen dort die Formel 1; auf der anderen Seite wiederum gibt es jedoch Vertreter des „sanften Tourismus“, die da ihre Bedenken haben. – In Summe: eine Diskussion, die fast alle Facetten der Wirtschaft einer Region umfasst.
Vielleicht sollten wir jedoch in dieser Stunde versuchen, all diese Standpunkte beiseite zu lassen, und ich darf daher jetzt einen völlig Unbefangenen in dieser Diskussion zitieren, beziehungsweise ein Ergebnis, das Herr Universitätsprofessor Dr. Freisitzer errechnet hat. Herr Professor Freisitzer beschäftigt sich mit der so genannten Umwegrentabilität, auch mit der von Sportveranstaltungen. So hat Professor Freisitzer berechnet, dass bei der Ski-WM in Schladming beispielsweise der Einsatz von 1 € Einnahmen von 3 € gebracht hat.
Da muss man sich aber dessen bewusst sein,
dass diesbezüglich der „A1-Ring“ vor vier Jahren bereits weiter war: Der
Einsatz von 1 € hat damals Einnahmen von 9 € gebracht! Daher, meine
Damen und Herren, steht allein aus wirtschaftlicher und finanzieller Sicht
außer Zweifel, dass wir uns anstrengen sollten, dieses Projekt wieder zu realisieren
und diesem sozusagen neues Leben einzuhauchen. (Bundesrat Schennach: Wie
viel Steuern hat Ecclestone gezahlt?)
Zweiter Punkt, Herr Kollege Schennach, weil Sie jetzt mit dem Steuerargument kommen: Es sollte uns auch bewusst sein, dass wir jetzt in der glücklichen Situation sind, dass private Investoren sozusagen Geld in die Hand nehmen und dort investieren; das ist vielleicht auch der Unterschied zu früher.
Wichtig ist weiters – ich sage das ganz bewusst, bin ich doch selbst in einem Motorsportverein in der Steiermark tätig –, endlich auch einmal den Mut zu haben, eine Fläche, ein Gebiet schwerpunktmäßig als Motorsportgebiet auszuweisen, denn so kann das, was wir alle nicht wollen, nämlich die so genannten schwarzen Rennen, unterbunden werden (Bundesrat Schennach: Das GTI-Treffen am Wörthersee beispielsweise!); solche Rennen finden ja zentral im Bereich des „A1-Ringes“ statt.
Dritter Punkt, der sehr wesentlich ist: Dabei denken wir nicht nur an den Motorsport-Ort, sondern es sollte auch das Ausbildungszentrum für Verkehrssicherheit in Spielberg belebt werden. Gerade für diese Ausbildung, für dieses Technikzentrum, das der ÖAMTC dort betreibt, ist es sehr wichtig, dass die „Symbiose“ Motorsport/Ausbildung/Verkehrssicherheit zentral vereint ist und so Geld und Arbeitsplätze in diese Region gebracht werden.
Daher: Diese Entschließung sollte gerade in einer Länderkammer keine Ablehnung erfahren, geht es dabei doch um das berechtigte Anliegen eines Landes, geht es dabei um eine berechtigte Forderung des Landes Steiermark. Daher sollte hier nationaler Konsens herrschen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)
12.51
Vizepräsident
Mag. Georg Pehm: Wünscht dazu
noch jemand das Wort? – Bitte, Herr Bundesrat Prutsch. (Ruf: Noch ein
Steirer!)
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