Bundesrat Stenographisches Protokoll 718. Sitzung / Seite 31

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Handtransplantation in Innsbruck unter der Leitung von Professorin Piza erwähnt. Das sind phantastische Leistungen im Medizinbereich.

Der zweite große Bereich, der spannend ist, ist die Werkstofftechnik. Mit der Tech­nischen Universität Graz, Wien und vor allem mit der Montan-Universität stehen drei Cluster zur Verfügung, die zur Folge haben, dass wir mittlerweile rund 300 000 Arbeits­plätze im ganzen Automotiv-Sektor haben. Das hängt sehr eng damit zusammen, dass die Universitäts- und Unternehmenskooperation wirklich hervorragend funktioniert. – Das ist zum Beispiel ein zweiter Bereich: Mechanik und Werkstofftechnik.

Ein dritter Bereich, der aus meiner Sicht gerade in den jüngsten Meldungen sehr stark im Vordergrund steht – Einstein-Jahr und so fort –, ist die Physik, Zeilinger. Da ist eine Schiene zwischen Wien und Innsbruck entstanden, die wahrscheinlich im Moment die Spektakulärste überhaupt ist und möglicherweise auch zu höchster internationaler Anerkennung führen kann. Zeilinger und Schuster haben bekanntlich den Europapreis bekommen. Das ist nicht selbstverständlich und in den wissenschaftlichen Qualifikatio­nen mindestens so viel wert wie der Nobelpreis.

Das sind drei Beispiele – man könnte noch andere nennen, aber das führt zu weit. Danke für das Interesse.

Das wäre wirklich auch ein Thema, das das Hohe Haus verstärkt an sich ziehen sollte, denn das Wichtigste, was die Forscher brauchen, ist Anerkennung. Das sind nicht irgendwelche Spinner, die daheim vor der brodelnden Eprouvette sitzen, sondern das sind Menschen, die spannende Dinge machen, die natürlich auch für die Zukunft des Landes von größter Bedeutung sind.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Herr Bundeskanzler.

Nächste Zusatzfrage: Frau Bundesrätin Konrad. – Bitte.

 


Bundesrätin Eva Konrad (Grüne, Tirol): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Warum befanden sich denn unter den 50 Expertinnen und Experten, die zu den Reformdialo­gen beigezogen worden sind, gerade einmal fünf Frauen?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Ich habe nicht nachgezählt, muss ich ehrlich sagen. Ich bezweifle, dass die Zahl 5 stimmt, ich glaube, es waren mehr; ich kann nur versprechen, wir werden uns bessern. Ich werde mit der zuständigen Frau an der Spitze des Ministeriums reden, die sich um dieses Thema ohnehin sehr annimmt. Ich meine schon, dass man darauf achten sollte, dass vor allem die Qualität stimmt, anstatt jetzt Quoten zu fixieren.

Dort, wo es qualifizierte Frauen gibt, gilt selbstverständlich: Vor den Vorhang! Diese Bundesregierung ist ein lebender Beweis: zwölf Ministerien, sechs davon werden von Frauen geführt. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke.

Nächste Zusatzfrage stellt Frau Mag. Neuwirth. – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


Bundesrätin Mag. Susanne Neuwirth (SPÖ, Salzburg): Herr Bundeskanzler! Die Situation von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern ist trotz dieser Forschungs­initiative Ihrerseits bekanntermaßen immer noch so unbefriedigend, dass wir viele dieser jungen Leute ans Ausland verlieren.

 


Ich frage Sie deshalb: Welche Anreize und konkreten Maßnahmen sollen Ihrer Mei­nung nach in Zukunft gesetzt werden, um diese innovativen Menschen in Österreich zu halten oder sie wieder nach Österreich zurückzuholen?

 


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