Bundesrat Stenographisches Protokoll 718. Sitzung / Seite 30

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viele Arbeitsplätze in der Hightechforschung als noch vor einigen Jahren, und das ist, glaube ich, ein richtiger Weg, der von der Community auch anerkannt wird. Natürlich wird gesagt, noch mehr wäre noch besser, ganz klar, aber wir hoffen, dass jetzt auch die Universitäten aufwachen und mit ihrer neuen Autonomie wirklich das Ihre dazu beitragen, dass das ein noch größerer Erfolg in den nächsten Jahren wird.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke.

Wünschen Sie eine Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Hösele.

 


Bundesrat Herwig Hösele (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, danke für diese eindrucksvolle Kurzdarstellung. Sie haben die Frage der indirekten Forschungsförderung hinsichtlich der Besteuerung von Forschungsaktivitäten schon kurz angesprochen. Sie haben auch den internationalen Vergleich dazu angestellt. Könnten Sie das etwas ausführen? Wir halten da wahrscheinlich dem internationalen Vergleich ganz gut stand.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Wie ich schon angedeutet habe, sind wir wahrscheinlich mit Irland das attraktivste Forschungsland, was die Steuervorteile be­trifft. Neben den 25 Prozent und der Halbierung bei den nicht entnommenen Gewinnen kommt für die kleinen Betriebe noch die Forschungsprämie von 8 Prozent dazu, und für die größeren, ertragsstärkeren Betriebe kommen enorme Absetzmöglichkeiten da­zu. Ich habe gestern ein Gespräch mit einigen großen Biopharmaproduzenten geführt, die in Österreich produzieren. Die schätzen das außerordentlich und sagen, das ist auch die einzige Chance, gegen den härtesten Wettbewerb aus Asien oder Amerika oder woher auch immer zu bestehen.

Diese steuerlichen Vorteile müsste man wahrscheinlich sogar noch stärker evaluieren, aber das ist, glaube ich, eines der Geheimnisse dafür, dass auch die Forschungsquote so ansteigt.

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Danke, Herr Bundeskanzler.

Zu einer weiteren Zusatzfrage hat sich Herr Bundesrat Dr. Böhm gemeldet. – Bitte, Herr Professor.

 


Bundesrat Dr. Peter Böhm (Freiheitliche, Wien): Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Gestatten Sie mir eine Frage, die mir schon auf Grund meines Zivilberufes natürlich besonders am Herzen liegt und auf die Sie ja bis zu einem gewissen Grad schon eingegangen sind: Welche Beispiele internationaler Spitzenforschung gibt es derzeit in Österreich, und wie ließe sie sich weiter fördern und ausbauen?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel: Einen Teil habe ich genannt, nämlich den gesamten medizinischen Bereich. Ich denke, dass auch die Einrichtung der unabhän­gigen und autonom agierenden Medizinuniversitäten ein ganz wichtiger Impuls sein wird – in Verbindung mit Kliniken, das ist der entscheidende Punkt. Und da haben wir in Österreich eigentlich eine einmalige Situation, weil sowohl von der Forschung als auch von der klinischen Erprobung eine Schiene gegeben ist. Da könnte wiederum auch in Verbindung mit MedAustron und mit verschiedenen anderen Bereichen etwas wachsen, was eine beachtliche Bedeutung haben kann.

Die Wiener Schule ist nach wie vor sensationell, ebenso Innsbruck, zum Teil auch Graz. Es gibt Leute aus der ganzen Welt, die in bestimmte Krankenhäuser kommen, um Hüfttransplantationen oder Knieeingriffe vornehmen zu lassen oder auch Herz­operationen oder Transplantationen; als Beispiel sei die beidseitige Unterarm- und


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