Bundesrat Stenographisches Protokoll 718. Sitzung / Seite 48

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Pensionsreform sicherstellen, dass Österreich auch langfristig ein soziales Land ist, und Österreich ist ein soziales Land. Wir haben die Arbeiter und Angestellten gleichge­stellt. Es hat die Erhöhung des Pflegegeldes gegeben. Es wurde die Hospizkarenz ver­wirklicht. Es hat unterschiedlichste Initiativen gegen die Jugendarbeit gegeben. (Bun­desrat Konecny: Ja, das merkt man!) Wir haben die geringste Jugendarbeitslosigkeit in Europa – wenn auch ein kleiner Versprecher drinnen war. Aber auch für die Älteren wurde viel getan, ich erinnere nur an die Aktion „56/58 Plus“. Wir sind – weil das Innenressort angesprochen worden ist – nachweislich auch das sicherste Land. Es gibt weniger Verkehrstote. Es ist auch die Zahl der Drogentoten zurückgegangen.

Wenn wir von dieser „Quality of Life“-Studie, die heute schon einmal angesprochen worden ist, hier gehört haben, dann kann ich sagen, dass uns das eigentlich nicht überrascht, dass es zu so einem Ergebnis kommt.

Lassen Sie mich einen ganz kurzen persönlichen, vielleicht nicht zu ernst zu nehmen­den Rückblick auf die Tage geben im Februar 2000, in denen diese Bundesregierung erstmalig ihr Amt angetreten hat. Es hat mich damals schon sehr bewegt, dass jetzt meine Fraktion den Bundeskanzler stellt. Aber es war eigentlich eine sehr bedrückende Situation, wenn man daran denkt, was damals in Bezug auf Österreich im Ausland geschehen ist und auch was im Inland an unterschiedlichsten Wortmeldungen gekom­men ist. Ich erinnere mich sehr gut, wie man geglaubt hat, dass diese Regierung nach wenigen Tagen wird demissionieren müssen.

Ich bin eine Woche später, nachdem es diese Bundesregierung gegeben hat, am 11. Februar, zum zweiten Mal Vater geworden, habe einen Sohn bekommen. (Beifall des Bundesrates Dr. Böhm.) Das Erste, was ich ihm damals gesagt habe – natürlich nach dem, dass er auf dieser Welt willkommen ist –, war, dass er in einem freien, demokratischen, souveränen Land lebt und dass der Bundeskanzler Wolfgang Schüs­sel heißt und von der ÖVP kommt. Das hat ihn alles sehr interessiert. (Bundesrätin Bachner: Das wird er verstanden haben!) Es war mir in diesem Augenblick wichtig, weil ich das Gefühl gehabt habe, dass viele dieses Land, nämlich auch innerhalb des Landes, damals in ein völlig falsches Licht gerückt haben. Wir wissen, dass jene Be­schuldigungen, die damals erhoben worden sind, heute nicht einmal mehr von den schärfsten Kritikern vorgebracht werden.

Vieles gilt auch für die inhaltlichen Punkte, die diese Bundesregierung in der ersten und jetzt auch in dieser zweiten Periode zustande gebracht hat. Ich sehe diese Bun­desregierung immer auch im Vergleich mit der Entwicklung meines Sohnes, der inzwischen auch schon wieder fünf Jahre ist. Ich sehe ihn also heranwachsen – er ist nicht so groß, weil er mein Sohn ist, weshalb er auch eher kein „Lackel“ ist – und was alles er in dieser Zeit schon dazugelernt hat und schon kann. Er wird wahrscheinlich nicht mehr zu arbeiten beginnen, während diese Bundesregierung im Amt ist, aber ich gehe davon aus, dass sich noch einiges an Ausbildungszeit ausgehen wird.

Ich darf Ihnen zum Abschluss sagen, dass ich auch den Eindruck habe, dass wir sehr viel Kontinuität in dieser Bundesregierung haben (Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen), sowohl im Innenministerium beim Übergang von Ernst Strasser auf Liese Prokop – diese Diskontinuität, die da jetzt manchmal hineininterpretiert wird, ist gar nicht notwendig, weil hier eine gute Arbeit geleistet worden ist – als auch im Sozial­ministerium. Daraus, dass die Parteiobfrau des Koalitionspartners vom Amt der Staats­sekretärin in das Ministeramt rückt, zu interpretieren, dass dadurch eine Kurskorrektur entstehen müsste, ist wohl mehr als absurd.

Der gute Kurs wird beibehalten, und die ÖVP-Fraktion wird diesen guten Kurs unter­stützen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


11.12

 


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