Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 53

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Im Zuge dieser Debatte sollte aber auch gesagt werden: Bei all diesen Erfolgs­geschichten und Veranstaltungen ist es doch üblich und an der Tagesordnung, dass Politiker aller Ebenen, aller Couleurs dort repräsentieren. Das ist auch gut so, meine Fraktion bekennt sich auch dazu.

Meine Damen und Herren! Die vorliegende Änderung des UVP-Gesetzes beeinträch­tigt in keiner Weise – um zum Inhalt zu kommen – die Qualität des Umweltverträg­lichkeitsprüfungsgesetzes, wie Kollegin Kerschbaum gemeint hat. Ich meine, die Um­weltstandards werden in keiner Weise verschlechtert, sondern das Gegenteil ist der Fall. (Bundesrat Schennach: Na geh bitte!) Herr Kollege Schennach, das Gegenteil deshalb, weil die Qualität des Gesetzes verbessert wird, weil die Landesregierungen eingebunden werden, weil die Landesregierungen Kompetenz bekommen, weil sie vor allem auch in die Entscheidungen eingebunden sind und werden und auch in der Frage der UVP Entscheidungen treffen können. (Bundesrat Schennach: Da habt ihr aber beim Pröll immer Bauchweh gehabt, nicht?)

Ich meine, die SPÖ, die sozialdemokratische Fraktion hat vielleicht auch ein Problem intern, weil die Landeshauptleute Burgstaller, Niessl, Häupl in Hinkunft die Entschei­dungen treffen werden, ob Großprojekte einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu unter­ziehen sind oder nicht. (Bundesrat Reisenberger: Wo ist das Problem?)

Sie von der SPÖ, meine Damen und Herren, und das sei Ihnen unbenommen, Sie von der SPÖ haben halt Probleme in jenen Landtagen und in jenen Landesregierungen, wo Sie dominieren. Sie haben kein Vertrauen in jene Landesregierungen, wo Sie dominie­ren, wo Sie die Mehrheit haben. Das mag vielleicht eine Begründung sein; dem könn­ten wir auch folgen. (Ruf bei der SPÖ: Haider! Haider! Haider! – Bundesrat Stadler: Warum habt ihr so viel Vertrauen in Kärnten?)

Meine Damen und Herren! Ich sage noch einmal, dass die vorliegende UVP-Gesetzes­novelle das Genehmigungsverfahren beschleunigen wird, ist sehr positiv. Warum?

Sie ist positiv deshalb, weil sich Sport-, aber auch Kulturveranstaltungen internationa­len Bewerben zu stellen haben, und auch hier gibt es einen so genannten Wettbewerb: Jene Staaten, die schneller entscheiden, bekommen meistens den Zuschlag für der­artige Veranstaltungen, jene Staaten, die unbürokratisch und schnell entscheiden, werden meistens mit der Durchführung von derartigen Veranstaltungen beauftragt und betraut.

Meine Damen und Herren, lesen wir doch in den Protokollen des Bundesrates nach! Kollege Hösele hat auf eine gemeinsame Entschließung betreffend den A1-Ring hinge­wiesen. Ich möchte die Opposition daran erinnern, wir haben auch eine gemeinsame Entschließung zur Bewerbung der Stadt Salzburg für die Olympischen Spiele gefasst – das wurde von allen Fraktionen hier im Haus unterstützt. Jetzt, da wir die nationalen Rahmenbedingungen effizienter machen, jetzt, da wir die Rechtsgrundlagen verbes­sern, um derartige Ereignisse an Land zu ziehen, ist die Opposition dagegen! (Bundes­rat Gruber: Salzburg braucht keine Änderung der UVP für eine Olympia-Bewerbung!)

Herr Kollege Gruber, ich verstehe Ihren Weg nicht mehr. Das ist für mich doppelbödig, Herr Kollege! Das ist eine Scheinmoral, und das ist auch eine janusköpfige Politik, die Sie in diesen Fragen betreiben!

Meine Damen und Herren! Wir von den Regierungsparteien unterscheiden uns von Ihnen auch darin, dass wir zu unseren Entschließungen stehen. Wir von den Regie­rungsparteien – also ÖVP und FPÖ – stehen weiterhin zum Sport- und Kulturland Österreich! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Ironische Heiterkeit bei der SPÖ. – Bundesrat Boden: Das ist bei der FPÖ auch deutlich zu sehen! – Zwischenruf des Bundesrates Schennach.)

 


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