Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 92

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nicht. Mir gefällt die Nummer neun sehr gut, und ich bezeichne sie als die Nummer der Stürmer – in dem Fall der Stürmerin.

Ich trage dieses Fußballleiberl ganz einfach, um ein Zeichen zu setzen, dass ich wirk­lich zu 100 Prozent hinter dem Bau des Stadions in Klagenfurt stehe und mich auch dafür einsetze. (Beifall bei der SPÖ. Bundesrätin Zwazl: Billiger Aktionismus!) – Warum? Wenn Sie das als billigen Aktionismus sehen, dann ist das Ihre Sache, meine nicht! (Beifall bei der SPÖ. Bundesrätin Zwazl: Ich artikuliere mich ...!)

Ich setze mich sehr vehement für den Bau des Stadions in Klagenfurt ein, weil es ganz einfach eine große Chance für Klagenfurt und für das Image Kärntens sowie eine enorme Verbesserung für Kärnten im Tourismusbereich und für die Stadt Klagenfurt im wirtschaftlichen Bereich bedeutet, wenn man bedenkt, dass dadurch 6 000 Arbeits­plätze geschaffen werden und ein Plus von einer Million Nächtigungen von Fans erwar­tet wird.

Es stellt auch eine enorme Verbesserung für die Infrastruktur dar und ist insgesamt für die Region eine eindeutige Aufwertung und ein tolles Zukunftsprojekt.

Die EM wird von zirka 10 Milliarden TV-Zusehern und TV-Zuseherinnen in über 200 Ländern verfolgt: Ein enormer Werbewert für Österreich – nicht nur für Klagenfurt, nicht nur für Kärnten, sondern für Österreich allgemein!

Was soll geschehen? – An Stelle des alten Fußballstadions, das jetzt schon völlig desolat ist, nicht mehr lange bespielbar sein wird und von der Stadt Klagenfurt neu er­baut werden müsste, soll im Zuge der Europameisterschaft in Klagenfurt – im Stadtteil Waidmannsdorf – ein Stadion für 30 000 Zuseher und Zuseherinnen gebaut werden. Die Finanzierung sollte zu einem Drittel von der Stadt Klagenfurt und zu zwei Dritteln von Bund und Land aufgebracht werden.

Wenn ich vorher gesagt habe, für 30 000 Zuseher und Zuseherinnen, so gilt das für die Zeit der Europameisterschaft. Dann wird es umgebaut, und die Anzahl der Zuseher und Zuseherinnen wäre selbstverständlich geringer. (Ruf bei der ÖVP: Der Plätze!) – Selbstverständlich, die Anzahl der Plätze. Dadurch würden natürlich Folgekosten ent­stehen.

So war der Plan, der eigentlich problemlos durchzuführen wäre. Was ist jedoch daraus geworden? – Es ist ein großer Berg von Problemen entstanden, den die ÖVP und die FPÖ sowohl im Land Kärnten als auch im Bund zu tragen haben. Ich möchte allerdings eine Ausnahme nennen, und zwar Sie, Herr Staatssekretär Schweitzer, der Sie löblicherweise am Anfang wirklich Ziele gesetzt und damit bewiesen haben, dass es Ihnen tatsächlich um den Bau des Stadions geht. Darauf, was Sie mit dem Herrn Peter Gattermann gemeint haben, komme ich nachher noch zurück. Da bin ich leider – oder Gott sei Dank! – nicht Ihrer Meinung. (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Mag. Schweitzer.)

Wo ist Bundeskanzler Schüssel geblieben? Bei den gesamten Verhandlungen war er ruhig und wieder ruhig, wenn es nicht zufällig um Fototermine gegangen ist. Obwohl wir mittels schriftlicher Bitten und Anfragen versucht haben, beim Bundeskanzler einen Termin zu bekommen, um das Problem der Finanzierung zu erörtern, hat er bis dato nicht geantwortet.

Um all diese Probleme aufzeigen zu können, möchte ich euch chronologisch darstel­len, wann und wie es begann und wie unprofessionell dieses Zukunftsprojekt abgewi­ckelt wurde.

7. März 2001: Klagenfurt wird offiziell als EM-Spielort genannt.

 


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