erstellt und diesen dem Finanzminister übermittelt. Warum hat es keine Reaktion von Finanzminister Grasser gegeben?
Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Herr Staatssekretär, bitte.
Staatssekretär im Bundeskanzleramt Franz Morak: Wie Sie wissen – es ist das auch in den Zeitungen gestanden –, hat es verschiedene Wortmeldungen auch von gewerkschaftlicher Seite gegeben, und die letzte Wortmeldung, die mir in Erinnerung ist, hat der ehemalige Wiener Bürgermeister zu diesem Thema gegeben.
Ich möchte jetzt schon eines sagen: Ich weise auf das Entschiedenste zurück, dass die Bankenaufsicht diesbezüglich versagt hätte. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen. – Bundesrat Gruber: Wie ist das in Kärnten, Herr Staatssekretär?) Hält ein Vorstand, in diesem Fall einer Bank, bewusst Informationen zurück und informiert die Aufsicht falsch, so sind dieser wesentliche Informationsgrundlagen entzogen. Dies wird noch durch den Umstand der nicht erfolgten Rede- und Auskunftsverpflichtung des Wirtschaftsprüfers verstärkt. Eine vollständige Information des Aufsichtsrates der Bank hat ebenfalls nicht stattgefunden.
Frau Bundesrätin, ich weise auch auf die Wortmeldung von Dr. Gusenbauer hin, worin es darum ging, wo denn die Verantwortung auf Basis des Berichtes der Oesterreichischen Nationalbank sowie des Aufsichtsrates gewesen sei. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Ing. Kampl.)
Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Ing. Kampl.
Bundesrat Ing. Siegfried Kampl (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Die SPÖ hat der Regierung vorgeworfen, den Österreichischen Gewerkschaftsbund mit dem ursprünglich im Finanzausschuss des Nationalrates beschlossenen Text des Bundesgesetzes über die Zukunftssicherung der BAWAG in den Konkurs treiben zu wollen. Medienberichten zufolge hat aber der gesamte Österreichische Gewerkschaftsbund-Apparat per Schreiben vom 10. März 2006 eine unbeschränkte Haftungserklärung für die BAWAG abgegeben.
Können Sie dies nach Ihren Gesprächen mit der österreichischen Gewerkschaftsspitze bestätigen?
Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Herr Staatssekretär, bitte.
Staatssekretär im Bundeskanzleramt
Franz Morak: Herr
Bundesrat! Ich möchte hier einige Sachen klarstellen: Niemand in dieser
Bundesregierung ist daran interessiert, den Gewerkschaftsbund zu schwächen. (Bundesrat Mag. Klug: Ja, Ja! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ. –
Bundesrat Bieringer: Das macht er eh
selbst, der Gewerkschaftsbund!)
Ich glaube, dass im Vorfeld politischer Entscheidungen auf Sozialpartnerbasis Meinungen einzuholen sind, Entscheidungen zu treffen sind, die für eine auf Konsens basierende Demokratie eine wesentliche Voraussetzung sind. Ich meine, politische Entscheidungsträger, auch diese Bundesregierung, tun gut daran, über einen gut funktionierenden Gewerkschaftsbund glücklich zu sein.
Der zweite Punkt: Ich glaube auch, dass im Zuge der
Verhandlungen, die im Vorfeld der Rettung der BAWAG P.S.K. stattgefunden haben
und im Zuge dessen auch im Zusammenhang mit dem Gewerkschaftsbund, gemeinsam
mit den Vertretern der SPÖ und des Gewerkschaftsbundes Möglichkeiten gefunden
wurden und eine Einigung geschaffen wurde, die es dem Gewerkschaftsbund
ermöglicht, auch weiterhin seine Pflichten wahrzunehmen und als
Gewerkschaftsbund zu überleben. (Bundesrat
Ing. Kampl: Danke!)
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