Bundesrat Stenographisches Protokoll 734. Sitzung / Seite 88

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Das ist, finde ich, sehr schade; vielleicht hätte das auch Ihnen geholfen, die Frauen mehr zum Sport zu bringen, was Sie ja wollen.

Ein weiterer Antrag, der verschoben worden ist, war der Antrag betreffend „Play Fair at the Olympics!“. Dem kann ich mich auch die Wirtschaft betreffend anschließen. Ich würde mir wünschen, dass es nicht nur im Sport Fairplay gibt, sondern auch in der Sportartikelwirtschaft. – Das könnte vielleicht auch die österreichische Bundesregie­rung etwas unterstützen, zumindest mental! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

14.35


Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Ich erteile nun Herrn Staatssekretär Mag. Schweitzer das Wort. – Bitte.

 


14.35.13

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Frau Präsidentin! Mei­ne sehr geehrten Damen und Herren! Ich werde mich heute ausnahmsweise zweimal zu Wort melden, weil es mir ein Anliegen ist, Kollegin Kerschbaum gleich jetzt auf ihre Fragen zu antworten. Ich hoffe, sie notiert sich auch alles, damit sie bei einer allfälligen nächsten Sitzung nicht noch einmal die gleichen Fragen stellt.

Auf die bemerkenswerte Rede des Kollegen Erlitz werde ich dann in meiner zweiten Wortmeldung einzugehen versuchen. Respekt – aber wir werden dann auch feststel­len, was die Gesellschaft vom Spitzensport alles erwartet, verlangt, und wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, werden die Sportler sehr oft als nicht besonders leistungsfähig und als Versager eingestuft. Ich frage mich ja auch sehr häufig, wie man es schafft, bei der Tour de France innerhalb von drei Wochen mit zwei Ruhetagen 4 000 Kilometer zu strampeln; manchmal mit Bergankünften nach 7 Stunden Fahrtzeit in einem Stundenschnitt von 40 Kilometern pro Stunde. Manche schaffen das mit dem Auto nicht! – Aber wenn nur flach gefahren wird, wenn es keine spektakulären Berg­wertungen gibt, dann sinkt das Interesse. Also wer übt wodurch wie viel Druck auf den Spitzensport aus? Darüber wird noch zu diskutieren sein.

Ich werde mich jetzt wirklich eingehend mit den Ausführungen der Kollegin Kersch­baum auseinander setzen. Sie hat einen Sportbericht als Grundlage genommen, der all das nicht beinhaltet, was in letzter Zeit passiert ist. Man sollte sich, wenn man hier ver­sucht, eine kritische Rede zu halten, auch auf den aktuellen Stand bringen. Und der Stand, Frau Kollegin Kerschbaum, ist natürlich ein ganz anderer!

Sie wissen, dass es uns gelungen ist, das Glücksspielgesetz so zu verändern, dass es mehr Fördermittel für den Sport gibt. Meine Vorgänger, das waren Kollege Wittmann und Kollege Edlinger, haben sich auf ein Glücksspielgesetz geeinigt, das die Sportför­derung eingefroren hat; ja nicht einmal eine Valorisierung war notwendig. Das heißt, unter dem Strich ist das Geld für den Sport weniger geworden. Der eine hat den De­ckel oben eingezogen, der andere unten. Es hat geheißen: 500 Millionen Schilling – alte Währung –, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Natürlich ist das durch die Infla­tion immer weniger geworden, und der Sport hat fürchterlich darunter gelitten.

Wir haben nach intensiven Verhandlungen mit dem Finanzminister zuerst einmal eine Änderung des Glücksspielgesetzes zustande gebracht. Wir bekommen jetzt 3 Prozent des Gesamtumsatzes der Österreichischen Lotterien für den Sport. Noch dazu ist es uns gelungen, einen Deckel unten einzuziehen. Anstatt bei 36,3 Millionen €, wie es vorher der Fall war, eingefroren bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag, liegt die Untergrenze jetzt bei 40 Millionen €. Der große Vorteil: nach oben offen! Das hat dazu geführt, dass wir bereits ein Jahr später anstatt 36,3 Millionen € für die besondere Sportförderung 46 Millionen € zur Verfügung gehabt haben und in diesem Jahr bereits 54 Millionen € für die besondere Sportförderung zur Verfügung haben.

 


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