Bundesrat Stenographisches Protokoll 734. Sitzung / Seite 99

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während eines Redebeitrages für Unruhe gesorgt hätten. Es war jedoch der Wunsch der Regierungsparteien, seinen eigenen Kollegen, nämlich Herrn Staatssekretär Ku­kacka, früher von der Debatte zur Dringlichen Anfrage aus dem Haus zu entlassen, und das wurde hier auf diese Art kurz erörtert. Wir hätten die Sitzung auch unterbre­chen können.

Ich erwarte, dass Herr Staatssekretär Schweitzer diesen Anwurf oder diese Flegelei zurücknimmt. Ansonsten müssten wir die Sache Kukacka neu diskutieren. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

15.21


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Herr Staatssekretär Schweitzer, bitte.

 


15.21.02

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer: Kollege Schennach: Weder „Anwurf“ noch „Flegelei“, das stelle ich einmal fest, sondern ich habe lediglich verkündet, was ich hier gesehen habe. Sie haben während eines Redebeitrages Ihrer Fraktionskollegin für enorme Unruhe gesorgt und damit die Aufmerksamkeit, die die­sem Redebeitrag hätte zuteil werden können, einfach nicht gestattet. Aber es ist Ihr Problem, wie Sie damit umgehen. (Bundesrat Reisenberger: Jetzt macht er schon wieder weiter! Was soll denn das?)

Was ist denn? – Sie stellen sich da hin ... (Bundesrat Reisenberger: Ich glaube, Sie wissen nicht, was Ihnen zusteht oder nicht, Herr Staatssekretär! Geben Sie Auskunft!)

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Herr Staatssekretär! Was heißt: „Was ist denn?“ Bitte mäßigen Sie sich! Wir sind ja hier nicht in einem Wirtshaus! (Staatssek­retär Mag. Schweitzer: Ja, das hätten Sie vorher sagen müssen, dass wir in keinem Wirtshaus sind! – Bundesrat Winter: Das ist ja ein Wahnsinn!)

Wenn Sie den Eindruck gewinnen, dass es sich hier um ein Wirtshaus handelt, dann muss ich Sie ersuchen, unter Umständen einmal draußen ein bisschen nachzudenken, was da wirklich los ist! Sie sind in einem Parlament. Ich bitte Sie, das zur Kenntnis zu nehmen!

 


Staatssekretär im Bundeskanzleramt Mag. Karl Schweitzer (fortsetzend): Frau Prä­sidentin! Ich habe das Wort „Wirtshaus“ nicht in den Mund genommen; das stelle ich einmal klar fest. Dieser Begriff kam von Ihnen. (Bundesrätin Mag. Knoll: Entschuldigen Sie sich!)

Aber ich bin gerne bereit, mich jetzt wieder der Sache zu widmen. Ich glaube, Sport ist eine wichtige Sache. Es sollten einige dieses Thema durchaus etwas ernster nehmen, denn das, was der Sport für unsere Gesellschaft zu leisten imstande ist, ist von sehr großer Bedeutung. Ich wollte mich eigentlich sehr ernsthaft mit dem Debattenbeitrag des Kollegen Erlitz, den ich wirklich für qualitativ sehr hoch stehend gehalten habe, auseinander setzen.

Herr Kollege Erlitz, wir sind gerade jetzt in der täglichen Diskussion mit der Tatsache konfrontiert, dass ein bekannter Künstler des Drogenmissbrauchs überführt wurde und das in die Öffentlichkeit gekommen ist. Wir müssten diese Diskussion dann, wenn es um Doping geht, wirklich auch in einem breiteren Rahmen führen. Wo wird denn noch gedopt? – Es stimmt, im Sport wird gedopt, und im Sport wird jemand, der dopt, auch bestraft, und zwar sehr hart bestraft.

Wenn der Sportler das erste Mal des Dopings überführt wird, wird er zwei Jahre lang gesperrt. Jetzt muss man sich das einmal vorstellen: Wenn es sich um einen Schützen handelt, der zum Beispiel ein Glas Wein getrunken hat und an einem Wettbewerb teil­nimmt, dann hat er gedopt. Das bedeutet zwei Jahre Sperre, das bedeutet für einen


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