Bundesrat Stenographisches Protokoll 736. Sitzung / Seite 31

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1515/M-BR/2006

„Welche Maßnahmen setzen Sie in Ihrem Ressortbereich zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf?“

 


Präsident Gottfried Kneifel: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wir haben zwei Maßnahmen gesetzt. Zuerst die Ausweitung der Tagesbetreuung. Geplant sind jährlich 10 000 Tagesbetreuungsplätze mehr. Derzeit ist es so, dass für das Schuljahr 2006/2007 57 500 Kinder für Tagesbetreuung angemeldet sind. Das ist eine Steigerung von 70 Prozent gegenüber dem Jahr 2000.

Wir haben zweitens die Fünf-Tage-Woche eingeführt. Auch das kommt den Familien und den berufstätigen Eltern zugute.

 


Präsident Gottfried Kneifel: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

 


Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Wie beurteilen Sie, Frau Bundesministerin, die Diskussion um eine verpflichtende Tagesbetreuung?

 


Präsident Gottfried Kneifel: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Eltern entscheiden sollen, ob sie ihre Kinder am Nachmittag selber erziehen, selber betreuen wollen – oder ob sie eine Tagesbetreuung in Anspruch nehmen. Das heißt: Wir fördern, was gefordert ist. Dort, wo es notwendig ist, wird die Tagesbetreuung angeboten. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Ing. Kampl.)

 


Präsident Gottfried Kneifel: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Mosbacher.

 


Bundesrätin Maria Mosbacher (SPÖ, Steiermark): Frau Minister, warum schaffen Sie nicht die notwendigen zusätzlichen 100 000 Ganztagsschulplätze bis zum Jahr 2010?

 


Präsident Gottfried Kneifel: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ers­tens darf ich daran erinnern, dass die SPÖ in ihrem Plan hat, bis zum Jahr 2010 insgesamt 100 000 Plätze zu schaffen – und nicht zusätzliche.

Zweitens: Wir schaffen das, was die Eltern wünschen. Wenn die Eltern im nächsten Schuljahr wieder 10 000 Plätze oder mehr für ihre Kinder brauchen, so wird das verwirklicht. Sie werden vor Ort von den Lehrern und Lehrerinnen mit den Gemeinden und mit den Städten verwirklicht. Ich glaube, dass das eine sehr gute Lösung ist.

 


Präsident Gottfried Kneifel: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Dr. Lichtenecker.

 


Bundesrätin Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne, Oberösterreich): Frau Ministerin! An den Universitäten herrscht die Situation, dass es sehr wenige Professorinnen gibt, in etwa 3 Prozent.

Ein Teil der Begründung dafür ist natürlich auch das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie wissen, wie und in welchen Intensitäten wissenschaftliche Karrieren verlaufen.

Welche Schritte haben Sie gesetzt, damit es künftig für Frauen möglich – besser möglich – ist, in wissenschaftlichen Karrieren ihren Weg zu gehen und diese Ziele auch zu erreichen?

 


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