Bundesrat Stenographisches Protokoll 736. Sitzung / Seite 32

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Präsident Gottfried Kneifel: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Es gibt Kindergärten an den Universitäten, es gibt die Zusammenarbeit mit Kindergärten außerhalb der Universitäten. Wir haben vor allem das Netzwerk UniKid geschaffen, wo die Möglichkeit für jene, die Kinderbetreuung suchen, gegeben ist und eine Vernetzung stattfindet. Meinen Informationen nach arbeitet dieses Netzwerk an der Universität in Wien sehr gut. Es könnte ein Best-practice-Modell auch für alle anderen Universitäten sein. Dort wird wirklich von einer Stelle aus die notwendige Betreuung organisiert, wo sich auch diejenigen melden können, die bereit sind, Kinderbetreuung – nämlich zu ungewöhnlichen Zeiten – zu übernehmen. Das ist ja die große Herausforderung. Wenn man von einer wissenschaftlichen Karriere redet, ist es auch notwendig, dass man manchmal bis spät in die Nacht arbeitet, dass man auch über das Wochenende arbeitet. Und über das Netzwerk UniKid werden solche Betreuungsmöglichkeiten geschaffen.

 


Präsident Gottfried Kneifel: Wir gelangen nun zur 3. Anfrage, und ich bitte Frau Bundesrätin Konrad um deren Verlesung.

 


Bundesrätin Eva Konrad (Grüne, Tirol): Sehr geehrte Frau Bundesministerin, meine Frage lautet:

1518/M-BR/2006

„Welche Vorteile sehen Sie in einer Begrenzung der Klassenschülerhöchstzahl auf 25?“

 


Präsident Gottfried Kneifel: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: In der allgemeinen Diskussion ist ja schon mehrfach festgestellt worden, dass man sich, wenn es weniger Schüler gibt, vermehrt um den einzelnen Schüler kümmern kann – was ja an und für sich ein logischer Schluss ist.

Ich meine, dass wir sehr ernsthaft dahin gehend daran arbeiten und uns überlegen müssen: Muss das überall sein? Was können wir tun? Wir können einen Richtwert festlegen. Ich darf daran erinnern, dass auch die Zukunftskommission festgestellt hat, dass es Richtwerte geben soll, aber wir sollen den Schulen die Möglichkeit geben, selber die Entscheidung zu fällen, ob sie eine Klasse mit 26 Schülern teilen wollen – oder ob sie sagen, sie wollen lieber nur in den Hauptgegenständen Gruppen bilden und wollen in den anderen Gegenständen beieinander bleiben, damit sie Zusatz­angebote machen können. Ich halte viel von Autonomie. Diese Frage muss ernsthaft diskutiert und auch mit den Ländern geregelt werden.

 


Präsident Gottfried Kneifel: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

 


Bundesrätin Eva Konrad (Grüne, Tirol): Wie schon Lehrer zu diesem Thema bemerk­ten: Autonomie darf aber dann nicht heißen, dass sich die Schule das zwar selbst aussuchen kann, aber keine zusätzlichen Geldmittel hat, denn dann wird die Ent­scheidung wohl relativ klar ausfallen.

Werden Sie auch die zusätzlichen Finanzmittel, die nötig sind, zur Verfügung stellen, um diese Entscheidungsfreiheit zu garantieren?

 


Präsident Gottfried Kneifel: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die zusätzlichen Finanzmittel müssen in einem Finanzausgleich mit den Ländern verhan­delt werden; das werde ich anstreben.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite