Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Wir kommen zur 5. Anfrage, die Herr Bundesrat Schnider stellt. – Ich bitte um Verlesung.
Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ich bin erstaunt, was manchmal in Bildungsprogrammen von Parteien drinnen steht. Deshalb möchte ich jetzt konkret wissen:
„Was würde es bedeuten, wenn die Vorschläge der SPÖ zur Berufsausbildung umgesetzt werden sollten?“
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Frau Bundesminister, bitte.
Bundesministerin für
Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Sehr geehrter Herr Bundesrat! Man muss in diesem
Bildungsprogramm „Startklar“ nachschlagen, das Herr Dr.
Gusenbauer während seiner „Startklar-Tour“ durch Österreich
überall verteilt hat. (Die Rednerin hält ein Schriftstück mit
dem Titel „Startklar für Österreich“ in die
Höhe. – Bundesrat Schennach: Das haben Sie zufällig
dabei?!) – Das habe ich immer bei mir. Das habe ich schon im
Nationalrat gezeigt. (Bundesrat Konecny: Das kann ich nicht
glauben, Frau Bundesministerin!) Das habe ich immer bei mir, denn da
drinnen steht ganz deutlich ... (Demonstrativer Beifall bei der
SPÖ.)
Es ist ein hervorragendes Programm, um die
Unterschiede ... (Neuerlicher demonstrativer Beifall und Bravorufe
bei der SPÖ.)
Es ist ein Beweis, um die Unterschiede zwischen einer SPÖ-Bildungspolitik und einer FPÖ-Bildungspolitik (ironische Heiterkeit bei der SPÖ) – ÖVP-Bildungspolitik aufzuzeigen. Da steht ganz klar drinnen, die SPÖ möchte die guten Oberstufen der Gymnasien mit den berufsbildenden höheren Schulen in einem Modulsystem zusammenlegen. – Wir wollen das nicht! Wir wollen unsere guten HTLs, unsere guten Handelsakademien, unsere guten landwirtschaftliche Schulen weiterhin in der Form belassen. Wir wollen die Schulen nicht zusammenlegen. Wir wollen die Berufsausbildung weiter erhalten.
Zweitens. Die SPÖ möchte die gute Lehrausbildung
verschulen. Das können Sie hier drinnen nachlesen. Eine Ganztagsschule
soll anstelle des Unterrichts in den Berufsschulen und der Ausbildung im
Betrieb erfolgen. – Wir wollen das nicht! Wir wollen
die gute Lehrausbildung aufrechterhalten – und wir werden sie auch
in Zukunft aufrechterhalten. (Beifall bei der ÖVP sowie des
Bundesrates Ing. Kampl.)
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Wünschen Sie eine Zusatzfrage? – Bitte.
Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Den Umstand betreffend, dass es gerade bei den Älteren ab 15 aufwärts sehr differenziert zugehen soll, stellt sich für mich die Frage: Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung zur Stärkung und Attraktivierung der Lehre gesetzt?
Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesminister.
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Bundesregierung hat gerade für die Lehrberufe und zur Aufrechterhaltung der Lehrberufe eine Lehrlingsausbildungsprämie, eine Senkung der Lohnnebenkosten für Lehrlinge sowie die integrative Berufsausbildung eingeführt. Dabei möchte ich betonen, dass das ein besonders erfolgreiches Modell für junge Menschen ist, die sich schwerer tun. Das ist unser Weg der Individualisierung und der speziellen Förderung für junge Menschen. Wir haben 1 940 Lehrlinge im Bereich der integrativen Berufsausbildung.
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