Bundesrat Stenographisches Protokoll 736. Sitzung / Seite 36

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Wir haben eine Lehrlingsoffensive im öffentlichen Dienst gestartet. Danke an alle Länder und an alle Gemeinden, die mitgemacht haben! Manche haben leider ausge­lassen. Wir haben weiters den „Blum-Bonus“ geschaffen; dadurch wurden 3 307 Lehr­linge mehr angestellt. Wir sorgen dafür, dass die jungen Menschen eine gute Ausbildung bekommen. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Weitere Zusatzfrage? – Herr Bundesrat Dr. Gumplmaier, bitte.

 


Bundesrat Dr. Erich Gumplmaier (SPÖ, Oberösterreich): Es ist bedauerlich, dass Herr Bundesrat Schnider Sie hier veranlasst hat, Wahlkampfpolemik einzuführen. Ich frage Sie ... (Bundesrat Dr. Schnider: Was ist da Polemik? Ich habe objektiv gefragt! – Bundesrat Dr. Kühnel – in Richtung Bundesrat Dr. Gumplmaier –: Sie sind der Polemisierer!)

Ich frage Sie: Bleiben Sie auf Grund der Verdoppelung der absoluten Zahlen bei der Jugendarbeitslosigkeit dabei, Ihre Politik auch in der nächsten Periode fortzusetzen?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Wer die Zahlen richtig lesen kann, sieht, dass die Jugendarbeitslosigkeit zurückgegangen ist. (Ruf bei der SPÖ: Wo?) Ich sage Ihnen, wir bilden die jungen Menschen gut aus. Die jungen Menschen haben Möglichkeiten auf Positionen in der Wirtschaft. Und Sie wissen auch ganz genau, dass in Finnland, wo es die Gesamtschule und kein differen­ziertes Schulsystem gibt, die Jugendarbeitslosigkeit doppelt so hoch ist. Wir werden unser gutes differenziertes Schulsystem weiter ausbauen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Ing. Kampl.)

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Nächste Zusatzfrage? – Herr Bundesrat Schennach, bitte.

 


Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Zuerst noch eine Bemerkung. Herr Kollege Kühnel, Sie können ja vielen in der Opposition Polemik vorwerfen, aber das ausgerechnet dem Kollegen Gumplmaier gegenüber zu tun, da würde ich Sie bitten, doch noch einmal nachzudenken. (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ.)

Frau Bundesministerin, Sie haben vorhin vom „Blum-Bonus“ gesprochen. Ich nehme an, Sie sprechen damit den Regierungsbeauftragten für Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung Egon Blum an. Dieser hat im Februar 2006 eine Reihe von Zukunftsperspektiven für Jugendliche vorgelegt, insbesondere im Bereich der Berufs­schulausbildung. Wann werden Sie dies, jenseits des „Blum-Bonus“, durch konkrete Maßnahmen in die Tat umsetzen beziehungsweise welchen Bereichen wollen Sie sich da überhaupt annähern?

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Bitte, Frau Bundesminister.

 


Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: In der Berufsschulausbildung ist man ständig bemüht, die neuesten Entwicklungen in die Lehrpläne einfließen zu lassen. Sie wissen, es gibt einen Bundesausbildungsbeirat, es gibt Landesausbildungsbeiräte, die die Lehrpläne ständig überprüfen.

Ein Ziel ist, dass wir den Lehrlingen an den verschiedenen Berufsschulen in Österreich auch die Vorbereitung auf eine Berufsreifeprüfung anbieten. Die Berufsreifeprüfung muss dann allerdings in einer maturaführenden Schule abgelegt werden, aber das ist eine weitere Ausbaustufe. Es ist interessant, dass mir Betriebe gesagt haben, sie haben zuerst Angst gehabt vor der Berufsreifeprüfung, weil sie gemeint haben, es gehen dann die Lehrlinge weg, wenn sie fertig sind – jetzt sehen sie aber, dass


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