„Welche Pläne verfolgen Sie in Sachen Museumspolitik, und wie sieht der Fahrplan dafür aus?“
Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Frau Ministerin.
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Jetzt beginne ich mit einem großen Satz: Wien ist die Weltstadt der Museen. Ich möchte, dass das Ansehen der Museen, speziell der Bundesmuseen, für die ich die Verantwortung trage, entsprechend international positioniert ist, und ich möchte alles dazu beitragen, dass die Rahmenbedingungen für die Museumsentwicklung auch für die Zukunft gut gelingen.
Politisch ist es mein großes Ziel, generell im Bereich der Kunst- und Kulturpolitik entscheidende Beiträge für die Kunst- und Kulturvermittlung zu erreichen. Das hat in meiner Wahrnehmung sehr viel mit dem Bildungsbereich zu tun. Für mich gibt es in diesem Sinn keine Trennung zwischen Kunst, Kultur und Bildung. Das sehe ich wirklich als das Fantastische in der Ressortverantwortung, dass diese Bereiche beisammen sind, weil sie über die kulturelle Bildung, aber auch über die Kunst- und Kulturvermittlung unmittelbar füreinander da sind und für die Menschen wichtige Impulse leisten. Daher sind Themen wie Museumspädagogik, aber auch Vermittlung, Forschungstätigkeit der Museen für mich zentral.
Museen sind damit nicht Orte der Vergangenheit, sondern Orte, wo für die Zukunft entwickelt wird, wo gesellschaftliche Auseinandersetzungen entlang ganz wichtiger Themen stattfinden. Es war mir daher ganz, ganz wichtig, hier unvoreingenommen – und das war am Anfang auch gar nicht so leicht zu vermitteln, auch in diesem Sinn nicht top-down, sondern wirklich gesamthaft – eine Zukunftsdiskussion der Bundesmuseen in Gang zu bringen, und zwar eine Zukunftsdiskussion, die nicht über mediale Zurufe der Museumsdirektoren abläuft, sondern eine Zukunftsdiskussion als moderierter Prozess, der auch eine stärkere Involvierung der Öffentlichkeit, aber auch aller Betroffenen und Beteiligten ermöglicht.
Daher habe ich diesen Diskurs angestoßen, der mit Ausarbeitungen einzelner Grundlagenpapiere im Vorjahr begonnen hat, mit einer ersten Runde im Dezember, und in der Zwischenzeit auch mit detaillierten Tagungen und Terminen. Mir war es wichtig, hier aufzumachen, das heißt, es soll nicht das Ergebnis von Vier-Augen-Gesprächen eines Museumsdirektors mit der Ministerin sein, sondern eine andere Form der Politikentwicklung und Maßnahmenentwicklung auf einer breiten Zugangsbasis.
So haben wir diese Zukunftsdiskussion mit internationalen und nationalen Experten und Expertinnen, mit den Kultursprechern der politischen Parteien, mit den Museumsdirektoren, aber auch mit den kaufmännischen Leitern, mit den Forschern aus den einzelnen Museen und mit einem Moderatorenteam gestartet. Dieter Bogner, Sabine Breitwieser, Martin Fritz begleiten diesen Prozess. Wir haben bisher drei solche Dialogveranstaltungen bei mir im Ministerium abgehalten: zur staatlichen Museumspolitik, zum Themenbereich „Sammlungs- und Programmpolitik“, aber auch zur Frage der inneren Ordnung und der Organisation der Bundesmuseen, und zwar sehr breit, sehr öffentlich, sehr transparent. Es gibt unter „museumsreform@bmukk.gv.at“ Möglichkeiten, sich einzuklinken, sich Informationen zu beschaffen, den Prozess auch entsprechend zu begleiten.
Zurzeit werden – weil Sie berechtigterweise nach dem Fahrplan fragen – diese Diskussionsrunden beziehungsweise wird die Fülle an Material, das hier zusammengekommen ist, die Fülle an Vorschlägen, die total divergierend sind, vom Moderatorenteam
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