BundesratStenographisches Protokoll754. Sitzung / Seite 123

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unser Ziel muss es schon sein, möglichst unabhängig zu werden, indem wir bei uns selbst Energie erzeugen können.

Da Professor Konecny heute gesagt hat, auch für das Elektroauto braucht man Strom, denn das wird ja auch an der Steckdose angesteckt, wird man das hier natürlich auch brauchen. Ich erinnere mich noch an einen Spruch. Als Zwentendorf diskutiert worden ist, gab es so hübsche Aufkleber: „Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose“. Ich möchte hier in dem Zusammenhang auch nicht sagen, bei mir daheim kommt das Gas für meine Heizung aus der Gastherme. Wir müssen uns schon überlegen, wo die Sa­chen, die wir verbrauchen, herkommen. Es ist schon wichtig, immer mehr in erneuer­bare Energien zu stecken.

Es gehört auch dazu – und das ist noch nicht ausreichend gemacht, wenn auch bei Neubauten durchaus darauf geschaut wird, dass sie energieeffizient sind –, bei Althäu­sern auf die Energieeffizienz zu achten. Allein wenn ich in Wien schaue, bei dem gro­ßen Althausbestand, ist von Energieeffizienz wirklich nur in einem ganz kleinen Maß die Rede. Dort ließe sich tatsächlich etwas einsparen.

Wenn wir davon reden, wie der Gasverbrauch in den nächsten 10 bis 20 Jahren stei­gen wird, dann kann man sich an zwei Fingern ausrechnen, dass natürlich auch der Preis steigen wird. Wir haben ja auch hier nicht nur einmal schon diskutiert, dass wir eine ganze Reihe von Menschen haben, die sich das Heizen heute schon nicht mehr leisten können. Wie werden sie es erst in zehn oder 20 Jahren können?

Da ich bei diesem Projekt, wie ich schon gesagt habe, bei den alternativen Energien insofern ein Problem sehe, als ich glaube, es wird nicht entsprechend forciert und ge­fördert werden, und die Sicherheit der Versorgung auch mit dieser neuen Pipeline, wenn überhaupt, dann nur zu 10 Prozent gesichert ist, werde ich dieser Vorlage nicht zustimmen.

15.45


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Staats­sekretärin Marek. – Bitte, Frau Staatssekretärin.

 


15.45.40

Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Christine Marek: Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau Bundesrätin Mühlwerth, lei­der können wir uns die Herkunftsländer, in denen es Gas gibt, nicht aussuchen, ob die sicher sind oder nicht. Es geht nur einfach darum, dass wir nicht von einer Region, von einem Lieferanten, einem Herkunftsland, abhängig sind. (Zwischenruf der Bundesrätin Mühlwerth.) Ich glaube, da ist es eine sehr vertretbare und relativ alternativenlose Variante, „Nabucco“ als einen wichtigen Teil der Diversifizierung der Herkunftsmärkte, aus denen unsere Energie kommt, zu realisieren.

Ich kann all diejenigen unter Ihnen, die sich Sorgen bezüglich des Verlaufes der „Na­bucco“-Pipeline machen, beruhigen: Ex-Jugoslawien wird in keinster Weise vom Ver­lauf der „Nabucco“-Pipeline berührt. Ich kann Ihnen gerne den Verlauf von „Nabucco“ sagen: Sie geht von Osten nach Westen durch die gesamte Türkei, eine Querung auf dem europäischen Teil der Türkei bei den Dardanellen, von Südosten nach Nordwes­ten durch Bulgarien, eine Querung von Rumänien nahe der Westgrenze des Landes, eine diagonale Querung von Ungarn, danach bis Baumgarten in Niederösterreich, wo der Hub dann in die Verteilung geht, in die europäischen Mitgliedstaaten. (Zwischenruf der Bundesrätin Mühlwerth.)

 


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