BundesratStenographisches Protokoll757. Sitzung / Seite 15

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hinweisen, dass im Zuge der aktuellen Leistungsvereinbarungsperiode, die von 2007 bis 2009 geht, das operative Budget der Universitäten um insgesamt 525 Millionen € erhöht wurde, sodass wir in diesen drei Jahren knapp 7 Milliarden € für die Universitä­ten ausgeben. Das ist ein Plus von etwa 10 Prozent. Nicht an allen Universitäten gleichmäßig, bei manchen mehr, bei anderen weniger, aber das heißt pro Jahr weit über 2,3 Milliarden €.

Wir haben die Studienbeihilfen in diesem Zeitraum auf insgesamt etwa 200 Millionen € erhöht. Wir haben heuer und im vergangenen Jahr zweimal das Studienförderungsge­setz novelliert, einmal in einer quantitativen und einmal in einer quantitativ-qualitativen Dimension. So denke ich, dass hier insgesamt sehr viel geschehen ist. Dazu kommt noch etwa eine halbe Milliarde € für Verbesserungen im baulichen Bereich. Diese hal­be Milliarde sollte bis 2012 insgesamt umgesetzt werden. Also in Summe – operativ, aber auch infrastrukturell – ist über eine Milliarde hineingeflossen.

Hinsichtlich der baulichen Zustände der Universitäten würde ich sagen: weitaus besser als der Ruf, was nicht heißt, dass man nicht da und dort immer wieder etwas machen muss. Wir haben auch verschiedene Schwerpunktsetzungen, ich denke dabei an die Uni Innsbruck, aber auch in Graz und in Wien haben wir verschiedene Projekte, eigent­lich in ganz Österreich.

Ich meine, dass sich insgesamt die Studienbedingungen verbessert haben, aber natür­lich kann es diesbezüglich nie gut genug sein.

 


Präsident Helmut Kritzinger: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? (Bundesrat Todt: Danke!) – Nein.

Zu einer Zusatzfrage hat sich Frau Bundesrätin Mag. Eibinger gemeldet. – Bitte.

 


Bundesrätin MMag. Barbara Eibinger (ÖVP, Steiermark): Herr Bundesminister! Wel­che zusätzlichen Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Universitäten setzt das BMWF insbesondere im Hinblick auf berufstätige Studierende?

 


Präsident Helmut Kritzinger: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Johannes Hahn: Ich muss gestehen, das ist ein Bereich, der an den Universitäten noch sehr unterentwickelt ist. An den Fachhochschulen stellt sich die Situation ganz anders dar, da hatten wir schon und haben wir eine aktuelle Schwerpunktsetzung, die dazu geführt hat, dass heute schon ein Drittel der Studierenden an Fachhochschulen berufsbegleitend unterwegs ist, also etwa 10 000 von 30 000. Ich gehe davon aus, dass wir im Zuge des nächsten Fachhochschul-Entwicklungsplanes bis 2012 diesen Anteil auf an die 50 Prozent wer­den steigern können.

An den Universitäten haben wir, da muss man ehrlich sein und das sagen, echt berufs­begleitend, also nicht neben dem Studium arbeitend, momentan einen Anteil von 1 bis 2 Prozent. Hier ist etwas zu machen, auch im Sinne der Umsetzung des Bologna-Pro­zesses, dass wir eben eine Situation entwickeln, dass es nach dem Bachelor-Ab­schluss durchaus eine berufliche Praxis geben kann und geben soll und hinterher viel­leicht erst ein Master-Studium angeschlossen wird.

Abgesehen davon haben wir hier gerade bei der letzten, schon erwähnten primär quali­tativen Reform des Studienförderungsgesetzes einige Maßnahmen für berufstätige Studierende gemacht, insbesondere Anhebung und gleichzeitige Vereinheitlichung der Zuverdienstgrenze auf nunmehr 8 000 €, auch eine Anhebung der Altersgrenze für Master-Studien, schließlich eine – ganz dezidiert im Hinblick auf Berufsbegleitung – längere Übergangsfrist zwischen Bachelor und Master und schlussendlich eine Attrakti­vierung und weitere Verbesserung des sogenannten Studienabschlussstipendiums.

 


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