Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Johannes Hahn: Ich danke für diese Frage, weil sie mir auch die Möglichkeit gibt, wieder darauf hinzuweisen, dass wir nicht nur einen Brain Drain haben, sondern auch einen Brain Gain. Wir beobachten, dass in den letzten Monaten – wenn ich mir sozusagen die Berufungen der letzten Monate vor Augen halte – gerade aus den USA sehr viele Wissenschafterinnen und Wissenschafter nach Europa und auch nach Österreich zurückkommen oder überhaupt kommen.
Zum Beispiel steht jetzt in Innsbruck die Berufung eines Teilchenphysikers ins Haus, eines Deutschen, der bisher an Stanford gelehrt hat. Das ist eine der Maßnahmen, nachdem wir jetzt endlich diesen ESO-Beitritt vollziehen konnten, womit Österreich sozusagen angedockt ist an die astronomische Forschung, die aber nicht nur eine astronomische Forschung im engeren Sinn ist, sondern auch das breite Feld der Mathematik, der Teilchenphysik und anderer Disziplinen mit beinhaltet. Dadurch sind wir für viele wieder attraktiv geworden in dem Zusammenhang, gerade für viele osteuropäische Studentinnen und Studenten, aber auch für Lehrende, die sehen, dieses Angebot gibt es in Österreich, und sie kommen hierher. (Vizepräsidentin Mag. Neuwirth übernimmt den Vorsitz.)
Entscheidend ist, dass wir – und auf diesem Sektor haben wir sicher noch etwas zu tun – zum Beispiel auch Programmpakete und Stipendienpakete schnüren und, wenn Sie so wollen, uns auch eine „Kriegskassa“ schaffen, wo wir Forscherinnen und Forscher nach Österreich holen können. In der Regel sind das aber Teams, die man holt, weil heute meist nicht der Einzelne kommt, sondern er kommt mit seinen Assistentinnen und Assistenten. Und hier gilt es, sozusagen auch die Rahmenbedingungen zu schaffen, wenn es notwendig ist und möglich ist, Universitäten auch hier zu helfen.
Aber das Entscheidende auch hier ist, dass die Universitäten imstande sind, Profilbildungen weiter zu erzeugen und zu schärfen, weil letztlich auch hier gilt: Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu. Und je exzellenter verschiedene Disziplinen sind, desto spannender ist es für Kolleginnen und Kollegen, da dazuzukommen.
Es geht also darum, Exzellenz aufzubauen. Exzellenz kann man aufbauen, indem man versucht, zu Bestehendem etwas dazuzugeben, und dann entstehen Exzellenz- und Kompetenzzentren, die so attraktiv sind, dass die Leute dann kommen. Und letztlich ist – Gott sei Dank! – Österreich in Summe ein derartig attraktives Land, auch was die Rahmenbedingungen diesseits des Labors angeht, dass das natürlich auch eine Attraktion darstellt, die wir nicht hoch genug schätzen können.
Daher bin ich auch froh darüber, dass Anfang dieses Jahres Bartenstein und Platter da mitgewirkt haben, dass wir etwa – jetzt von der fremdenrechtlichen Seite her gesehen – die damalige Situation beseitigt haben und dass eben Angehörige von Forscherinnen und Forschern sehr wohl Arbeitsgenehmigungen erhalten. Damit ist auch aus diesem Titel keine Behinderung mehr gegeben, sondern, im Gegenteil, eine Attraktivität gegeben.
Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Hinsichtlich der eingelangten, vervielfältigten und verteilten Anfragebeantwortungen 2408/AB bis 2416/AB sowie des Schreibens des Generalsekretärs für auswärtige Angelegenheiten gemäß Art. 50 Abs. 5 B-VG betreffend die Vollmacht zur Aufnahme von Verhandlungen über ein Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Internationalen Bank für Wiederaufbau und
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