BundesratStenographisches Protokoll762. Sitzung / Seite 15

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weite Exporte, sondern da geht es vor allem einmal darum, den Betrieb und die Ar­beitsplätze über die Runden zu bringen und die Finanzierung für den laufenden Betrieb sicherzustellen. Für mich ist das ein Programm, das die ersten Erfordernisse erfüllt. Weitere Schritte müssen aber gesetzt werden, und zwar in den richtigen Abständen, gekoppelt an die internationale und nationale Wirtschaft.

Hier meine ich, dass wir mit der weiterführenden Konjunkturbelebung hinaus in die Ge­meinden kommen müssen. Investitionen, die direkt in den Gemeinden greifen, helfen auch jenen Firmen, die sonst wenig Chancen haben, zu Aufträgen zu kommen. Ich meine da zum Beispiel die thermische Sanierung.

Meine Damen und Herren, diese Woche hat es auch wieder einmal einen Kassasturz gegeben. Damit verbunden waren natürlich auch die entsprechenden Diskussionen über die Fragen: Was können wir uns leisten und was nicht? Was wollen wir uns leis­ten und was nicht? – Das Bankenpaket, das haben wir uns geleistet. Das Konjunktur­paket müssen wir uns leisten. Und die Beschlüsse vom 24. September, die können wir uns angeblich nicht mehr leisten, weil sie das Budget aus dem Ruder laufen lassen, wie es gestern überall geheißen hat?

Hohes Haus! Die Politik ist auch dazu da, den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit zu geben: Sicherheit, die besten Ausbildungen zu bekommen, Sicherheit, einen Arbeits­platz zu bekommen oder zu behalten, Sicherheit, auf eine entsprechende Grundvorsor­ge zurückgreifen zu können, Sicherheit der Pensionen und die Sicherheit einer ent­sprechenden Altersversorgung. Meine Damen und Herren, das sind Aufgaben, die zu erfüllen die Politik verpflichtet ist.

Neben dem vorliegenden Konjunkturpaket muss es also weitere Schritte geben. Ich komme in diesem Zusammenhang auch auf die Entlastungen der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zurück, und ich meine, dass wir hier die Kaufkraft stärken müssen, dass die Regelungen betreffend Steuerleistungen wesentlich verbessert werden müs­sen und dass die Steuerreform auch vorgezogen werden muss, und zwar schon ins nächste Jahr hinein.

Die akademische Diskussion um das Nulldefizit, um die Maastricht-Kriterien und darü­ber, ob wir uns die Pensionen, die Bildung und die Gesundheit leisten können, hilft je­nen Familien nicht, die nicht wissen, wie sie finanziell über die Runden kommen.

In Anbetracht dessen, was wir uns aufgrund des Versagens der Topmanager in den Banken und der damit ausgelösten Weltwirtschaftskrise leisten müssen, sind die natio­nalen Bereiche wie Bildung, Gesundheit und Pensionen mit Sicherheit leistbar. Das ist einfach eine Frage des Wollens.

Um den Konjunktureinbruch zu stoppen, ist es wichtig, dass ein echtes Konjunkturbele­bungsprogramm beschlossen wird. Ich sehe es als ein gutes Programm, und die so­zialdemokratische Bundesratsfraktion wird diesem Programm die Zustimmung geben. (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Bieringer.)

13.36


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bundes­rätin Mühlwerth. – Bitte. (Bundesrat Mag. Klug – in Richtung der sich zum Rednerpult begebenden Bundesrätin Mühlwerth –: Ist es jetzt wieder zu wenig?)

 


13.36.59

Bundesrätin Monika Mühlwerth (ohne Fraktionszugehörigkeit, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, es ist schon richtig: In einer Finanzkrise muss man wirklich handeln. Wenn man sich aller­dings dieses Konjunkturpaket anschaut, hinsichtlich dessen so großartig angekündigt


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