BundesratStenographisches Protokoll765. Sitzung / Seite 17

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Nach jeder Schlechtwetterfront kommt eine Schönwetterfront. Und wenn das, was die österreichische Wirtschaft immer wieder kritisiert, nämlich, dass wir einen Facharbeiter­mangel haben, dass wir einen Mangel an qualitativ gut ausgebildeten Menschen in diesem Land haben, dann könnten wir diese Krise als Chance nützen und diejenigen, die kurzarbeiten, aber auch diejenigen, die arbeitslos werden, in Qualifizierungs­maß­nahmen verstärkt weiterbilden.

 


Präsident Harald Reisenberger: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bun­desrat Mayer.

 


Bundesrat Edgar Mayer (ÖVP, Vorarlberg): Diese Maßnahmen sind ja immer wieder in Diskussion. Wie werden Sie die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen sicherstellen?

 


Präsident Harald Reisenberger: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer: Lieber Herr Bundesrat Mayer! Lieber Edgar! Noch einmal – ich glaube, die Botschaft ist klar, ich kann nicht mehr tun, als es auch hier zu sagen –: Ich verstehe unter Weiterbildung nicht, jemanden, der in diesem Programm drinnen ist, das fünfte Mal in den Kurs „Wie bewerbe ich mich richtig?“ zu schicken. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Das verstehe ich darunter nicht! Dass er das einmal macht, ja, aber nicht fünf Mal. – Punkt eins.

Punkt zwei: Wir wollen gemeinsam – AMS, Landes-AMS; im AMS gibt es ja die Triparität, da sind die Sozialpartner drinnen – versuchen, qualitativ höherwertige Kurse zu entwickeln. Aber in Wirklichkeit gibt es solche ja heute schon. Es ist ja nicht so, dass es die noch gar nicht gibt. Wir sind immer nur geblendet vom Metall, aber was zum Beispiel im Segment Metall alles ausgebildet wird, ist qualitativ ja nicht negativ. Das wollen wir natürlich verstärkt weiterbetreiben.

Das heißt – langer Rede kurzer Sinn –: Es geht nicht um die Quantität, sondern um die Qualität der Kurse. Dafür werden wir auch mehr Geld zur Verfügung stellen müssen, denn wenn man eine gewisse Qualität der Kurse haben will, dann kostet das auch mehr, denn man braucht andere Einrichtungen dafür. Ich hoffe, dass es im Zusam­menwirken von AMS auf Landesebene und den Sozialpartnern auf Landesebene möglich sein wird, genauere Programme zu entwickeln, als dies in der Vergangenheit der Fall war.

Vollkommen klar ist auch – das sage ich hier noch einmal –, dass mit dem jetzigen Personalstand des AMS, vom Bodensee bis zum Neusiedler See, das nicht klappen wird. Ich bin mir vollkommen dessen bewusst, dass man beim Personalstand des AMS auch etwas mitliefern muss, denn es ist ein Unterschied, ob man für ein Beratungs­gespräch fünf Minuten oder zehn Minuten zur Verfügung hat. Ich glaube, in zehn Minuten kann man bei dem betroffenen Menschen viel mehr erreichen. – Verzeihe dieses sehr einfache Beispiel!

Das heißt, dass da ein Umstellungsprozess notwendig ist. Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren. Dazu wird man eine gewisse Zeit brauchen. Aber wir haben im AMS tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und das wird gut laufen. In Wahrheit ist es schon in Gang gesetzt worden.

 


Präsident Harald Reisenberger: Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Dönmez.

 


Bundesrat Efgani Dönmez (ohne Fraktionszugehörigkeit, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Minister, durch die Neuregelungen bezüglich der Kurzarbeit sind die ArbeitnehmerInnen damit konfrontiert, dass sie Gehaltseinbußen, Lohneinbußen in


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