BundesratStenographisches Protokoll769. Sitzung / Seite 118

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Weitere Themen sind die Förderung der Regionalität, die Förderung von Wertschöp­fungslinien, die Bioenergie, der Urlaub am Bauernhof – also der Agrartourismus –, Ne­bentätigkeiten, Dienstleistungen im ländlichen Raum und so weiter.

Ich glaube, dass diese Politik auch in einem hohen Maße erfolgreich ist. Noch ein letz­tes Argument: Im Jahr 1995, beim EU-Beitritt, hatten wir ein agrarisches Außenhan­delsbilanzdefizit mit einem Deckungsbeitrag von 54 Prozent, das heißt, wir haben mehr ein- als ausgeführt; heute ist die österreichische Landwirtschaft so weit, dass sie mit 93 Prozent praktisch ausgeglichen ist. Das heißt, die österreichische Landwirtschaft hat in den letzten zehn Jahren ihre Bewährungsprobe bestanden.

Die Politik, die man gemacht hat, war sehr erfolgreich, und dazu darf man den han­delnden Akteuren und vor allem dem Herrn Bundesminister sehr herzlich gratulieren. (Beifall bei der ÖVP.)

16.09


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Zu Wort gelangt Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Berlakovich. – Bitte.

 


16.10.11

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf Ihnen vorneweg recht herzlich für Ihre fundierte Ausein­andersetzung mit dem Grünen Bericht danken, der wohl aus dem Jahr 2008 datiert, dessen Zahlen aber aus dem Jahr 2007 sind, und ich nehme die anerkennenden Worte, die Sie durchwegs gefunden haben, als ein Dankeschön insbesondere an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meines Hauses, des Lebensministeriums, die diesen Bericht verfasst haben.

Er ist das umfangreichste Nachschlagewerk, das wir im Agrarbereich haben. Es ist so, dass er wahrscheinlich – Kollege Bock hat das gesagt – kein Bestseller wird und keine Gutenachtlektüre ist, aber das soll er ja auch nicht sein, sondern einfach ein umfassen­des Nachschlagewerk: Wenn jemand Informationen über den österreichischen land- und forstwirtschaftlichen Sektor haben möchte, dann bekommt er sie dort.

Im Übrigen möchte ich darauf verweisen, dass die Zahlen erfreulich sind, weil es einen Einkommenszuwachs gegeben hat, wir wissen aber auch, dass sich im zweiten Halb­jahr 2008 die Situation verschlechtert hat, und zwar durch ein enormes Ansteigen der Betriebsmittelpreise – bedingt durch den Ölpreis – im Bereich der Düngemittel und der Futtermittel: ein enormes Anziehen, das sozusagen die bessere Preissituation bei den Erzeugerpreisen beim Getreide und bei der Milch durch exorbitant gestiegene Dünge­mittelpreise negativ kompensiert hat. – Sie wissen, die Erzeugung hängt auch vom Erdöl, vom fossilen Produktionsmittel Öl ab, und damit gab es eine enorme Verteue­rung, unter der die Bauern auch jetzt noch zu leiden haben, wiewohl es einen Rück­gang des Ölpreises gegeben hat, aber die Düngemittelpreise tun das erst jetzt in einem Nachzieheffekt.

Tatsache ist, dass es nach wie vor noch einen Unterschied bei den durchschnittlichen Einkommen gibt, im Vergleich zu einem Industriearbeiter gibt es doch noch mehrere tausend Euro Differenz. Darauf soll verwiesen werden, weil es bei allen Erfolgen und Einkommenszuwächsen hier noch eine offene Schere gibt.

Im Übrigen ist es so, dass es je nach Witterung, je nach Lage, je nach Preissituation unterschiedliche Profiteure gibt. In diesem Bereich hat auch die Berglandwirtschaft pro­fitiert, das muss erwähnt werden, und das wäre nicht so, wenn es keine Ausgleichszu­lage gäbe. Ich betone das deswegen, weil in der letzten Zeit eine Diskussion betreffend


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