BundesratStenographisches Protokoll769. Sitzung / Seite 142

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Den Dank, den ich euch beiden im Namen der gesamten Fraktion ausspreche, sage ich dir, lieber Ludwig, besonders auch im Namen deines zweiten Stellvertreters, unse­res designierten neuen Fraktionsobmannes Gottfried Kneifel.

Am Schluss möchte ich noch einmal wiederholen, was bereits gesagt wurde: Eure Spuren, die ihr hier gezogen habt, sind schlicht und einfach unverwischbar. – Danke schön. (Allgemeiner Beifall.)

17.45


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Mühlwerth. – Bitte.

 


17.45.23

Bundesrätin Monika Mühlwerth (ohne Fraktionszugehörigkeit, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Lieber Ludwig Bieringer! Lieber Jürgen Weiss! Harry Himmer, du bist nicht alleine. Dasselbe hat er zu mir auch gesagt: Wenn Sie etwas sagen, bitte kurz, ich muss zum Flieger!

Das, lieber Herr Präsident, muss ich Ihnen sagen, ist allerdings ein bisschen schwierig. Ich verspreche, es zu versuchen. Aber es ist schwierig, bei zwei Persönlichkeiten, wie ihr beide es seid, kompetent, sympathisch und liebenswürdig, die Ausführungen be­sonders kurz zu halten. Und dabei seid ihr doch so unterschiedliche Persönlichkeiten.

Ludwig Bieringer, haben wir schon gehört, ist eher ein temperamentvoller Mensch, der, wie man auf Wienerisch sagt, auch „in Saft gehen“ kann. Und ich habe ihn auch schon tobend erlebt, weil es halt manchmal in der Natur der Sache liegt, dass die Opposition eine Regierungspartei und einen Fraktionsvorsitzenden ein bisschen reizt, um nicht zu sagen, vielleicht auch manchmal zur Weißglut bringt.

Kollege Bieringer, da hast du auch manchmal ganz schön toben können, hast auch deiner Empörung freien Lauf gelassen. Ich habe allerdings den Verdacht, dass du der natürlichen Empörung manchmal mit einem gewissen schauspielerischen Talent noch einen letzten Schub gegeben hast. Aber wie du selber heute gesagt hast, ist an dir ein besonders schöner Wesenszug gewesen, dass das Gewitter, nachdem es sich entla­den hatte, dann auch vorbei war und du nach wie vor mit allen konntest, niemandem böse warst, verstanden hast, dass die Opposition sich vielleicht auch manchmal ver­galoppieren kann. Aber du hast immer das Politische vom Menschlichen getrennt. Und auch wenn du politisch nicht einverstanden warst, war menschlich dann doch alles wie­der in Ordnung. Dafür danke ich dir recht herzlich.

Jürgen Weiss, immer ein sehr fairer, alemannisch korrekter Vorsitzführender, was man gar nicht hoch genug schätzen kann. Das soll jetzt nicht so klingen, als ob das nichts Besonderes wäre. Ganz im Gegenteil, es war mir immer eine Freude, zu wissen, Sie sind jetzt am Vorsitz und es ist sicher, dass Sie schauen, ob wir dem Bericht oder dem Gesetz zustimmen oder nicht. Also es war nicht so, wie das manchmal schon pas­siert ist: Es wird da hin und dorthin geschaut und gesagt, einstimmig. Das habe ich sehr an Ihnen geschätzt.

Sie haben uns oder den einen oder anderen von uns auch manchmal gescholten. Aber Sie haben das mit einer sehr feinen Klinge gemacht, mit einer Ironie, die Ihnen zu eigen ist, die es dem Gescholtenen möglich machte, sein Gesicht zu wahren – was auch ein wesentlicher Punkt ist, dass man sein Gesicht wahren kann und nicht wie ein Schulbub oder ein Schulmädchen da sitzt und nur noch belämmert dreinschauen kann. Das ist ein sehr schöner Wesenszug von Ihnen, dass Sie, wenn Sie Kritik anbringen, dies so machen, dass der andere sich nicht „aufgeblattelt“ fühlt.

 


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