Außerdem darf auf die Einbeziehung der Berufsreifeprüfung in diese vorliegende Reifeprüfungsreform nicht vergessen oder gar verzichtet werden. Das letzte Mal haben wir auch darüber gesprochen, dass das Gymnasium für Berufstätige nicht ausgelassen werden darf, weil wir sonst entweder Einlassventile für „Reifeprüfungen light“ haben oder die Reifeprüfung an diesen anderen Institutionen nichts mehr wert ist. Daher muss darauf geachtet werden, dass da möglichst rasch nachgezogen wird.
Mit dieser Einrichtung der neuen Reifeprüfung hat sich das bildungspolitische Schwungrad – so wie mit der Neuen Mittelschule, der Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen oder der Lehre mit Matura – wieder ein gutes Stück weitergedreht, aber große, bedeutsame Reformen wie zum Beispiel ein leistungsgerechteres Dienst- und Besoldungsrecht, die Verwaltungsreform – ich habe gestern die Debatte im Unterausschuss verfolgt, den ich nicht mit großem Optimismus verlassen habe – oder die gemeinsame Lehrerinnen- und Lehrerbildung, -ausbildung und -weiterbildung stehen noch an.
Mit einer gemeinsamen Willensanstrengung und übereinstimmenden Zielsetzungen, nämlich unseren und den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen das für sie bestmögliche Bildungs- und Ausbildungssystem zur Verfügung zu stellen, sollten diese noch anstehenden Reformvorhaben auch gelingen. Ich wünsche dazu alles Gute. – Danke. (Allgemeiner Beifall.)
14.28
Präsident Erwin Preiner: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Zwanziger. Ich erteile es ihm.
14.28
Bundesrat Peter Zwanziger (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Herr Präsident! Herr Minister! Wir sind für die Zentralmatura aus folgenden Gründen: Die neue Reifeprüfung, die anscheinend ab dem Schuljahr 2013/14 an den AHS standardisiert und kompetenzorientiert sein soll, ist eine gute Sache. An den BHS sowie an Höheren Anstalten der Lehrer- und Erzieherbildung ist die neue Form der Zentralmatura spätestens im Jahr 2015 einzuführen. Es muss dann auch nach einem genauen Lösungsschlüssel korrigiert werden. Verlässliche Aussagen über das Können des Maturanten sind somit garantiert.
Bisher hat es eine nicht verpflichtende Vorprüfung in Form einer Fachbereichsarbeit gegeben. Nun gibt es nur noch Hauptprüfungen mit drei Säulen. Die erste Säule, die vorwissenschaftliche Arbeit, beinhaltet Präsentation und Diskussion. Die zweite Säule betrifft die Klausurprüfung; zentrale Prüfungen werden schriftlich oder grafisch dargebracht. Die dritte Säule schließlich besteht aus Teilprüfungen. Sehr positiv an dem Ganzen ist die Tatsache, dass die Matura in ganz Österreich am selben Tag absolviert wird.
Das System der neuen Zentralmatura ist sehr gut durchgedacht, es stellt sich allerdings die Frage, warum hier zeitlich ein Unterschied zwischen AHS und BHS gemacht wird. – Wir stimmen dieser Novelle zur Reifeprüfung sicher zu.
Wofür wir nicht sein können, das ist die Änderung des BIFIE-Gesetzes. Im internationalen Vergleich liegen wir bei den Ausgaben für Bildung pro Schüler und Jahr mit rund 7 500 € auf Platz vier. Vor uns sind die Amerikaner, die Schweizer und die Norweger.
PISA-Sieger Finnland
hat Ausgaben pro Schüler und Jahr von nur 5 500 € und
liegt auf Platz 17. Da stellt sich schon die Frage, wie der Sieger der
PISA-Studie, Finnland,
mit weniger Ausgaben an die Spitze kommt. – Danke. (Beifall der
Bundesräte Mitterer und Mühlwerth.)
14.30
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