BundesratStenographisches Protokoll778. Sitzung / Seite 61

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beim Festhalten an der forschungsgeleiteten Lehre als Prinzip, bei der Erhebung der Nebentätigkeiten des Lehrpersonals, bei den Verhandlungen zur Adaptierung der Leis­tungsvereinbarung zum Online-Studium, bei den Zugangsbeschränkungen et cetera.

Was mir am meisten wehtut, ist, dass Sie sich auf die Universitätsautonomie berufen, wenn es um eine Evaluierung der Tätigkeit des Universitätsmanagements geht. Ich denke, dass Sie die Evaluierung jetzt in Form der Studentenproteste erhalten haben. Sie einmal prinzipiell zu fragen, wie zufrieden sie mit der Universität sind, das kann auch das Ministerium machen, nicht nur die Universität. Das wäre an und für sich eine Aufgabe, die Sie wahrnehmen können. Aber wenn Sie jetzt in den Dialog treten, werden Sie ja zu hören bekommen, was den Studenten nicht gefällt und nicht so sehr taugt.

Eine kleine Anmerkung noch, Herr Kollege Schnider, zu den Eignungstests: Prinzipiell sehe ich schon ein, dass man sich vorher überlegen sollte, ob ein Studium passt oder nicht, und dass ein Eignungstest vielleicht gar nicht so dumm ist. Nur, diesen Eig­nungstest als Zugangsbeschränkung zu verwenden, was heißt das dann? Eigentlich heißt das: Je mehr Menschen ein Studium beginnen wollen, desto besser geeignet muss der Einzelne sein, um es machen zu dürfen – oder?

Ich denke, dass Eignungstests prinzipiell – in dem Sinne, dass ich überlege, was das richtige Studium für mich ist, möglichst viele Informationen bekomme und möglichst vorher schon weiß, worauf ich mich einlasse – sicher sinnvoll wären, aber als Zugangs­beschränkung kann ich diese Maßnahme einfach nicht verstehen. (Beifall des Bun­desrates Schennach.)

17.34


Präsident Erwin Preiner: Zu Wort gelangt Herr Bundesminister Dr. Hahn. – Bitte.

 


17.34.41

Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Dr. Johannes Hahn: Ich möchte in gebotener Kürze noch auf ein paar Dinge eingehen. Zunächst einmal haben wir für manches nicht nur Lösungen gefunden, sondern diese auch umsetzen können. Bei manchem, sage ich ganz offen, gibt es auch unterschiedliche Auffassungen unter den Koalitionspartnern, aber das Wesen des Regierens ist es, bei diesen Punkten zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen.

Es ist mir wichtig, vorweg zu sagen, warum der Dialog erst übermorgen beginnt – weil das ein paar Mal als Kritik gekommen ist. (Bundesrat Schennach: Das ist doch inter­essant!) – Das liegt, ehrlich gesagt, insofern an mir, als ich den Wunsch gehabt habe, dass vor dieser Konferenz – nämlich morgen – eine Zusammenkunft stattfindet, bei der Expertinnen und Experten ein paar Daten als faktische Grundlage liefern sollen. Manche von Ihnen, die ebenfalls mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zusam­menarbeiten, wissen, dass es vom Zeitablauf oder von der Vorlaufzeit her oft nicht möglich ist, so ein Meeting innerhalb von ein oder zwei Wochen auf die Beine zu stellen.

Wenn ich darauf verzichtet hätte, dann hätten wir schon vor 14 Tagen mit dem Dialog starten können. Mir war es nur wichtig, als Grundlage dieses Dialogs diese Experten zu hören, und diese sollten sich auch vorbereiten können. Manche von ihnen – Österreicher – sind zur Zeit gar nicht im Lande. Ich denke etwa an Herrn Professor Pechar, der gegenwärtig in Kanada ist – da er dort offensichtlich eine Gastprofessur hat –, der sich aber auch in die Vorbereitung eingeschaltet hat. Das ist die simple Erklärung, warum es etwas länger gedauert hat.

Offen gesagt: Als jemand, der selbst expeditiv ist und denkt, wäre es mir auch schneller lieber gewesen, aber wichtig ist, dass das Fundament passt, und ich sage


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