BundesratStenographisches Protokoll780. Sitzung / Seite 31

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Bundesanstoßfinanzierung weiterzumachen, damit wir das erreichen, was uns Lissa­bon sagt, dass wir eigentlich jedes dritte Kind unter drei Jahren betreuen sollten. Wir sind jetzt bei 14 Prozent, wir konnten den Prozentsatz von rund 10 auf 14 Prozent stei­gern, aber das sind noch nicht 33 Prozent, das heißt, da müssen wir weitertun.

 


Präsident Erwin Preiner: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

 


Bundesrätin Ana Blatnik (SPÖ, Kärnten): Frau Ministerin, wie viele Kinder konnten bisher zusätzlich einen Platz finden beziehungsweise bekommen?

 


Präsident Erwin Preiner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Die 9 000 neuen Kinderbetreuungsplätze habe ich erwähnt. Insgesamt haben wir in Österreich 242 840 Plätze für 0- bis 6-Jährige. Es ist besonders erfreulich, dass in Wien, im Burgenland, in Salzburg und in der Steiermark besonders jene Plätze ausge­baut wurden, die beiden Elternteilen eine Vollzeiterwerbstätigkeit ermöglichen. Das heißt, am meisten gefördert wurden ja Plätze, die ganztägig angeboten werden, halbtä­gige Plätze wurden weniger gefördert, ganztägige Plätze um das Doppelte, und da sind diese Bundesländer besonders hervorzuheben.

 


Präsident Erwin Preiner: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Bundesrätin Astleitner.

 


Bundesrätin Notburga Astleitner (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Ministe­rin! Meine Frage oder Zusatzfrage bezieht sich auf Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. Das schwedische Modell wird hier immer als Vorbild herangezo­gen, aber es hat sich auch dort nichts beziehungsweise nicht sehr viel verändert. Wel­che anderen Maßnahmen haben Sie noch geplant, um diese Gehaltsunterschiede zu minimieren?

 


Präsident Erwin Preiner: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Wenn Sie jetzt die Einkommenstransparenz meinen, die wir im ersten Quartal 2010 sehr gerne umsetzen würden, die ermöglichen wird, dass betriebsintern anonym Ge­haltsgruppen veröffentlicht werden, Männer-, Frauengehälter, dort, wo es möglich ist, in kleinen Betrieben ist die Anonymität nicht gewahrt, dort ist das nicht möglich, so ist das ein Bereich.

Aber ich denke, der ganze Nationale Aktionsplan Gleichstellung Männer, Frauen auf dem Arbeitsmarkt, der die nächsten vier Jahre sukzessive Verbesserungen bringen wird müssen, sage ich einmal, wird dazu beitragen, dass sich in Zusammenarbeit mit den Ressorts, die das umsetzen müssen, denn die Frauenministerin, darf ich nur erin­nern, hat nur das Bundesgleichbehandlungsgesetz als legistische Möglichkeit, alles an­dere ist im Wirtschaftsbereich, im Arbeitsbereich, im Gesundheitsbereich, bei den Pfle­geberufen, sage ich jetzt, wo auch immer angesiedelt, diese Einkommensschere etwas weiter schließen wird. Diese lässt sich ja sehr unterschiedlich interpretieren, von bis zu 40 Prozent, wenn ich alles dazunehme, die Teilzeit und andere Bereiche, bis zu, wenn ich alles weggerechnet habe, in Österreich 15 Prozent, in Schweden 6 Prozent. Ich darf nur bemerken, dass in Schweden schon seit 1991 innerbetriebliche Gleichstel­lungspläne vorgelegt werden müssen. Auch wenn dort in den letzten Jahren eine Stag­nation bei 6 Prozent festzustellen war, dann ist es doch so, dass wir noch immer mehr als das Doppelte haben, wo wir nicht erklären können, warum Männer und Frauen so unterschiedlich verdienen, wenn ich Zusatzdinge wie Prämien, Bonuszahlungen, Über­stunden und so weiter rausrechne. Das heißt, die sind uns schon um einiges voraus.

Die Einkommenstransparenz kann nur ein Schritt sein, aber es muss ein ganzes Maß­nahmenpaket sein: die Berufswahl der Mädchen, in den Betrieben Karenzmanage­ment, weil wir zuerst schon davon gesprochen haben, wie steige ich nach der Baby-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite