BundesratStenographisches Protokoll780. Sitzung / Seite 167

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18.07.29

Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend Dr. Reinhold Mitterlehner: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wie bereits ausgeführt wurde, bezieht sich der vorliegende Bericht auf das Jahr 2008. Das war noch ein Jahr, in dem das Wirt­schaftsgeschehen floriert hat, und die Zahlen, die Kollege Mitterer gerade angespro­chen hat, beweisen, dass es ein Rekordjahr war: Wir hatten im Jahr 2008 126,7 Millio­nen Nächtigungen – das war eine Steigerung gegenüber dem Jahr davor um 4,3 Pro­zent.

Es ist auch schon ausgeführt worden, dass der Tourismus ein ganz wichtiger Wirt­schaftsfaktor ist, sowohl was die Wertschöpfung als auch was die Beschäftigungssitua­tion anlangt. Es sind immerhin mehr als 5 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer, das entspricht 180 000 unselbständigen Mitarbeitern, in diesem Bereich tätig.

Anzumerken ist auch Folgendes, Frau Kollegin: Da sich der Bericht auf das Jahr 2008 bezieht und Herr Landeshauptmann Dörfler erst 2009 gewählt wurde, wird das auf die­sen Bericht noch keinen Einfluss haben.

Eines ist ganz sicher richtig – das haben wir auch im Rahmen der Tourismusstrategie bemerkt –: Der einzelne Gast aus dem Ausland, der befragt wird, wo er seinen Urlaub verbracht hat, nennt in den wenigsten Fällen den Namen des Ortes, sondern sagt, dass er in Österreich war. Daher sollten wir auf das gesamte Land achten und die einen oder anderen Dinge in diesem Zusammenhang eher zurückstellen.

Was vielleicht auch interessant ist, ist, wie wir den Übergang von einer florierenden Wirtschaft zu einer doch problematischen Wirtschaftsentwicklung, bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, geschafft haben; das ist hier auch schon angesprochen worden. Schon in der Wintersaison 2008/2009 ist es uns gelungen – obwohl oder gerade weil wir bemerkt haben, dass der Kunde in der Krise weniger weit anreist, eher den Nahbe­reich bevorzugt und teilweise auch weniger Geld ausgibt –, mit einer Nahmarktkampagne gegenzusteuern und damit sicherzustellen, dass wir einen Rekordwinter 2008/2009 verzeichnen konnten. Was die Umsätze anlangt, war das der beste Winter aller Zeiten!

Es wäre vermessen, zu sagen, dass in der Weltwirtschaftskrise überhaupt keine Aus­wirkungen auf Österreich gegeben sein werden, es gilt aber jetzt, auch in diesem Be­reich gegenzusteuern!

Da die Sommermonate 2009 angesprochen worden sind: Bedingt durch gutes Wetter und auch einige andere Bedingungen ist es uns gelungen, den Einbruch de facto fast bei Null zu halten, was ich als eher sensationell empfinde.

Kollege Mitterer hat es angesprochen: In der ERP-Kommission und in anderen Berei­chen der ÖHT konnten wir feststellen, dass das Investitionsverhalten der Klein- und Mittelbetriebe vor allem im Tourismus gegen den Konjunkturzyklus läuft, was beson­ders gut ist, denn wer jetzt investiert, ist dann gerüstet, wenn die Konjunktur wieder besser wird.

Der Tourismus war früher eine krisengeschüttelte Branche und ist rauen Wind ge­wohnt, daher hat ihm als Sektor insgesamt diese Krise weniger angetan als vielleicht anderen Bereichen.

Wenn wir jetzt die Ausgangssituation für 2010 sehen, müssen wir sagen, dass wir nicht ungeschoren davonkommen werden. Ich bin aber sehr optimistisch, dass wir mit einer Fortsetzung der Nahmarktaktivitäten und mit der Ausarbeitung und Evaluierung unse­rer Tourismusstrategie ein gutes Ergebnis erreichen werden. (Präsident Preiner über­nimmt wieder den Vorsitz.)

Unsere Tourismusstrategie zielt auf drei Bereiche ab: erstens auf die Stärkung und Verwertung des Alpenbereichs, zweitens auf den Großstadtbereich mit der Geschichte,


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