Es ist auch festzustellen, dass vermehrt der Umstieg von der Schiene auf die Straße erfolgt. Immer mehr Gütertransporte erfolgen über die Straße, und das ist aus meiner Sicht volkswirtschaftlich keine positive Entwicklung.
Es gibt unterschiedliche Sparmaßnahmen, die durchaus – das ist unbestritten – schon zu Einsparungen geführt haben, aber leider ist man oft auf halbem Weg stehen geblieben. Der Rechnungshof hat festgestellt, dass trotz sinkender Mitarbeiterzahlen die Kosten für das Personal eher im Steigen begriffen sind. Auch im Bereich des Bundesbahn-Pensionsgesetzes – da gibt es ja sechs Varianten der Ruhestandsversetzungen, im Gegensatz zum öffentlichen Bereich, wo es nur drei gibt – wären Einsparungen von 174 Millionen € möglich.
Man hat bereits im April 2004 versucht, ein neues Dienstrecht zu erstellen. Damals sind sieben Einzelmaßnahmen angedacht worden, die Einsparungen von 160 bis 195 Millionen € hätten bringen können. Es blieben aber nur vier Maßnahmen übrig, die laut Prognose 92 bis 109 Millionen hätten bringen sollen. Tatsächlich, hat der Rechnungshof festgestellt, ist es eher wiederum zu einer Verteuerung gekommen. Faktum ist einfach – und darüber können wir nicht hinweggehen –, dass im Jahr 2008 die Bundesbahnen 42 265 Mitarbeiter gehabt haben und davon immer noch 30 050 in Definitivstellung sind, und das ist sicherlich auch ein Problem bei der Sanierung der Bundesbahnen.
Es bedarf unserer Meinung nach einer Bündelung aller politischen Kräfte, um die ÖBB endlich ins 21. Jahrhundert zu führen, denn wir brauchen den öffentlichen Schienenverkehr; er ist nötiger denn je. Wir brauchen ihn als Alternative zum individuellen Autoverkehr und vor allem zum Gütertransport – und das nicht nur in umweltpolitischer Hinsicht, sondern meiner Meinung nach auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht. (Beifall bei FPÖ und Grünen.)
10.49
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Boden. – Bitte, Herr Kollege.
10.50
Bundesrat Karl Boden (SPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesminister! Lieber Herr Kollege Podgorschek, ich glaube, du hast ganz einfach den Bericht nicht gelesen, denn deine Ausführungen galten einem anderen Tagesordnungspunkt. Oder wolltest du deine Eingangsworte nur korrigieren und auf die Eisenbahner hinhauen?! (Bundesrätin Mühlwerth: Das hat er ja gar nicht gemacht!)
Liebe Frau Kollegin Mühlwerth, seien wir froh, dass es diesen Bericht endlich wieder gibt! Erst seit dem Jahr 2007 gibt es diesen Leistungsbericht wieder, denn die früheren Minister haben aufgrund des ständigen Wechsels keinen Bericht fertigstellen können. (Beifall bei der SPÖ sowie der Bundesrätin Kerschbaum. – Bundesrat Stadler: Da war die Amtszeit schuld!)
Sehr geehrte Damen und Herren! Der Leistungsbericht – und das spiegelt das wider, was Sie soeben verkündet haben – ist ein Bericht über die Abgeltung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen. Das heißt, all die Monats-, Jahres- und Wochenkarten, Schüler- und Lehrlingsfreifahrten und all das, was dem sogenannten Ökobonus zuzurechnen ist, wird von der Bundesregierung abgegolten. Wenn Sie von ansteigenden Summen bis zum Jahr 2050 sprechen, so kann ich aus diesem Bericht herauslesen, dass im Jahr 2008 ebenso wie im Jahr 2007 347 Millionen € für diesen Ökobonus aufgewendet wurden.
Natürlich fallen mir dazu immer wieder gleich die Forderungen der Grünen ein, die immer wieder kritisieren, dass die Zeitkarten für Senioren zum Beispiel mit einer Alters-
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