BundesratStenographisches Protokoll785. Sitzung / Seite 79

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Sache positiv zu betrachten und mit eine wichtige Krücke, diese schwierigen Zeiten zu übertauchen.

Meine Damen und Herren! Ich habe es schon erwähnt, die Cashflow-Entwicklung im Winter ist eher rückläufig. Vor allem in der Dreisterne-Kategorie erreichen wir diese Ertragszahlen nicht. Im Dreisterne-Bereich haben wir nur mehr 119 Vollbelegstage, im Vier- und Fünfsterne-Bereich etwa 170, aber die Eigenfinanzierungskraft lässt etwas nach – das muss sie auch, begründet durch den Preisdruck.

Da Herr Sozialminister Hundstorfer hier ist: Herr Minister, ich hätte eine persönliche Bitte bezüglich der leidigen Saisonnier-Angelegenheit. (Heiterkeit bei Bundesrat Mag. Klug.) Wir haben heuer – sozialpartnerschaftlich – 25 Prozent gekürzt, das ist in Ordnung, aber eine genaue Punktlandung kann man a priori nie setzen, und die Dachstein-Tauern-Region würde noch 50 Drittstaatengenehmigungen brauchen. Im Zuge der WM 2013 wollen wir unser Stammpersonal halten, und vielleicht ist es in einer Aktion des Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit dem Sozialministerium doch noch möglich, einen Nachschlag zu bekommen. Wenn es gelingt, bedanke ich mich sehr herzlich. (Beifall bei der ÖVP.)

13.24


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Zu Wort gelangt nun Herr Bundesminister Dr. Mitterlehner. – Bitte.

 


13.24.17

Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend Dr. Reinhold Mitterlehner: Frau Präsidentin! Herr Kollege! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Man hat bei den Vorrednern zum Teil schon eine leichte Ironie bemerkt. Kollege Perhab hat den Trick, nimmt die Gastgewerbezeitung, hält sie hoch, und sagt: 65 Jahre Tourismus. Man sieht aber nur 65 – verbunden mit einem Bild von mir. Das schaut so aus, als würde ich gerade den 65. Geburtstag feiern. (Heiterkeit bei der ÖVP.)

Ich muss sagen, einige Aussagen waren durchaus philosophisch: Jedes nicht ver­kaufte Bett liefert auch keinen Umsatz. – Ich kenne das aus dem Energiebereich, hier heißt es: Jedes nicht gebaute Kraftwerk kann auch keinen Strom liefern. (Allgemeine Heiterkeit. – Bundesrat Schennach betritt den Sitzungssaal.)

Herr Kollege Schennach, ich habe Sie gerade angesprochen wegen Ihrer durchaus philosophischen Bemerkungen, was jedes nicht verkaufte Bett anbelangt. Es ist richtig, es ist plausibel, es ist logisch, und es geht natürlich um den Verkauf.

Zurück zum Ernst der Dinge, was den Tourismusbericht an sich anbelangt: Es wurde angesprochen, und wir haben uns bemüht, den Bericht erstens schneller – und damit aktueller – zu machen, was uns gelungen ist. Es macht meines Erachtens keinen Sinn, Berichte über das Jahr 2008 zu verfassen, in dem die Situation ganz anders war. Es ist nicht mehr aktuell, darüber zu diskutieren.

Zweitens ist es logisch, dass es von der Erwartungshaltung her schon etwas über­zogen wäre, anzunehmen, dass wir im Jahr 2009 Zuwächse haben könnten – was den Tourismusbereich anbelangt –, wenn wir eine globale Wirtschaftskrise haben.

Wir haben aber schon zwei Zielsetzungen erreicht, nämlich: Wir haben uns zum Ersten – relativ gesehen – sehr gut gehalten im Vergleich zur Konkurrenz – es wurde ja angesprochen, wie das in den anderen Ländern war. Das hat zum Zweiten dazu geführt, dass wir Marktanteile – auch in der Krise – gewonnen haben.

Was die Strategie anlangt, hatten wir eigentlich eine recht einfache Beobachtung oder Einschätzung und haben diese dann in Richtung einer Strategie realisiert. Zum Ersten: In der Krise reist man weniger weit. Und zum Zweiten: In der Krise gibt man auch weni-


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