ler und somit bedarfsgerechter erfolgen. Gleichzeitig gewährleistet diese Flexibilität die noch individuellere Betreuung der Studierenden.
Das Schulorganisationsgesetz soll als Begleitmaßnahme die Einführung dieser modularen Unterrichtsorganisationen regeln. Studierende können durch eine Modulwahl individuelle Unterrichtsplanungen vornehmen und damit die Bildungslaufbahn individueller gestalten. Wo bisher auf Klassen und deren Aufbau und auf die Gliederung nach Semestern abgestellt wurde, muss das modulare System auch schulorganisationsrechtlich entsprechend verankert werden.
Außerdem enthält die Novelle die begrüßenswerte Regelung über die erfolgreiche Fortführung von Sprachförderkursen.
Das Berufsreifeprüfungsgesetz enthält die sinnvolle Ergänzung, dass Lehrer für den fachtheoretischen Unterricht an Berufsschulen sowie an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen nunmehr auch Vortragende in Lehrgängen zur Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung sein dürfen.
Das Schülerbeihilfengesetz 1983 bedarf im Hinblick auf die erwähnte Einführung des modularen Systems an den Schulen für Berufstätige der Änderung, dass Module in einer bestimmten Anzahl der durchschnittlichen Gesamtwochenstundenzahl eines Semesters der bisherigen Ausbildung gleichzuhalten sind, um weiterhin den Anspruch auf Beihilfen zu sichern.
Das Hochschulgesetz – ich möchte es nur ganz kurz erwähnen; da gibt es wahrscheinlich Profundere, die darüber noch sprechen werden – enthält neben einer Neuregelung der Studienausweise wesentliche Bestimmungen, die Absolventen früherer Lehramtsstudien die Nachgraduierung zum Bachelor und den Zugang zum Masterstudium ermöglichen.
Als Letztes möchte ich das Bildungsdokumentationsgesetz erwähnen. Es soll durch die Einführung eines Datenverbundes für die Pädagogischen Hochschulen vergleichbar jenen an den Universitäten ergänzt werden.
Zusammenfassend: Die vorgesehenen Neuregelungen scheinen sinnvoll, gut gelungen und einer fortschrittlichen Gesetzgebung angemessen zu sein. Ich schlage daher vor, der Bundesrat möge den vorliegenden Novellierungen zustimmen. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Bundesrates Mitterer.)
17.33
Präsident Martin Preineder: Zu Wort gelangt Herr Bundesrat Dönmez. – Bitte.
17.33
Bundesrat Efgani Dönmez, PMM (Grüne, Oberösterreich): Grüß Gott, Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Präsident, wie Sie in Ihrer Eingangsrede angemerkt haben, plant der Bundesrat eine Enquete zum Thema Bildung. Das ist sehr begrüßenswert. Ich habe eine riesengroße Bitte an alle: Diskutieren wir doch nicht mit ideologischen Scheuklappen! Wir haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten, kann man sagen, gesehen, wohin uns das geführt hat, und das nicht nur im Bildungsbereich.
In einer halben Stunde oder in einer Stunde findet eine Demonstration zum Fall Arigona Zogaj und ihrer Familie statt. Es ist genau diese Politik, die Probleme produziert, und das brauchen wir nicht. Jeder Tag, den wir hier vergehen lassen, ist ein Tag, den wir verlieren, denn im Mittelpunkt müssen unsere Kinder und Jugendlichen stehen. Wir müssen garantieren, dass sie die bestmögliche Ausbildung bekommen, dass sie ein Lernumfeld vorfinden, in dem sie mit ihren Kompetenzen und Fähigkeiten und als Individuen im Mittelpunkt stehen, aber auch mit ihren Defiziten, ein Umfeld, in dem Lehrer und
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