13.38
Bundesrätin Anneliese Junker (ÖVP, Tirol): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren! Das Jahr 2009 ist für den österreichischen Schienenverkehr ein Jahr wichtiger Weichenstellungen gewesen. Es sind zahlreiche Maßnahmen getroffen worden, damit Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und bestes Service den Bahnverkehr für die Fahrgäste sowie für die verladende Wirtschaft in Zukunft noch attraktiver machen.
Der Bericht hält fest, dass der Höhepunkt der Wirtschaftskrise sich 2009 auch auf den Güterverkehrsmarkt ausgewirkt hat. Es wird auch festgehalten, dass Österreich als Transitland nicht nur vom Wirtschaftswachstum in Österreich, sondern auch von jenem der Quell- und Zielländer abhängig ist. Ende 2009 trat auch die EU-Fahrgastrechteverordnung als Teil 3 des Eisenbahnpakets der EU in Kraft, die ja auch wir im Bundesrat beschlossen haben.
Ich darf ganz kurz auf die Inhalte eingehen: erstens die Öffnung des grenzüberschreitenden Schienenpersonenverkehrs, zweitens die Richtlinie für den europäischen Lokführerschein, drittens die Verordnung über die öffentlichen Personenverkehrsdienste, und viertens die Verordnung über die Fahrgastrechte.
In dieser Verordnung wurde die Rechtsposition der Fahrgäste gestärkt, insbesondere sind nun Entschädigungen bei Verspätungen geregelt – die werden sich heute niederschlagen, denn heute ist kein Zug pünktlich angekommen. (Zwischenruf bei der SPÖ.) 2009 wurden von der Schlichtungsstelle 154 Beschwerdefälle verzeichnet, die überwiegend den Personenverkehr beim Branchenführer ÖBB betrafen. Anlass der Beschwerden waren am häufigsten Fahrgeldnachforderungen und Verspätungen.
Die Schlichtungsstelle ist bestrebt, die einzelnen Beschwerden zum Anlass für grundlegende Verbesserungen für alle Fahrgäste zu nehmen. Das sieht man auch im Zusammenhang mit den Baustellen: Die ÖBB verhandeln – da sie Branchenführer sind – jetzt wesentlich schneller mit den Parteien, seien es Gemeinden, die Bevölkerung oder auch die Politik. Also die Schlichtungsstelle bewirkt schon einiges, denn auch bei den ÖBB wird darauf eingegangen.
Die internationale Zusammenarbeit der Regulierungsbehörde wurde 2009 weitergeführt, wobei ihre Institutionalisierung angestrebt wird. Der Konflikt mit dem Zusammenschluss der europäischen Infrastrukturbetreiber RailNetEurope konnte 2009 beigelegt werden.
Im Bericht wären noch ganz viele interessante Bereiche, vor allem auch den Bereich über die Kalkulationen der Schienenstrecken mit dem Güterverkehr und dem Personalverkehr. Es ist sicher ganz interessant, das zu vergleichen, aber da ich aus Tirol komme, möchte ich doch aktuelle Zahlen aus meinem Bundesland bringen. Anfang Oktober wurde der Bericht über die Rollende Landstraße vorgelegt. Ich glaube, der ist hoch erfreulich, und dass man das im Bundesrat auch berichten sollte.
Die Bilanz der ROLA-Transporte am Brenner zeigt am Ende des dritten Quartals weiter nach oben. Mit rund 185 000 beförderten Lkw-Einheiten waren um 17 700 – oder 10,6 Prozent – mehr Lkw auf der umweltfreundlichen Bahn unterwegs als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt verkehren auf der Brennerachse täglich 54 ROLA-Züge auf drei verschiedenen Relationen. 38 Züge fahren von Wörgl bis Brennersee, zehn von Wörgl nach Trient, und sechs von Regensburg nach Trient.
Eine steigende Kundenzufriedenheit zeigt auch die vorliegende aktuelle Auswertung einer Fahrgastbefragung. Über 500 Lkw-Fahrer aus 22 Nationen wurden an den ROLA-Terminals beziehungsweise im Zug befragt. Die Kernbotschaft: 83 Prozent würden die ROLA weiterempfehlen. Über 50 Prozent nutzen am liebsten die langen ROLA-Strecken, also von Regensburg beziehungsweise von Wörgl nach Trient. Die Gesamtzu-
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