BundesratStenographisches Protokoll791. Sitzung / Seite 89

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friedenheit hat sich – wenn man es in einer Schulnote ausdrücken möchte – von 2,7 auf 2,3 verbessert. Positiv schneiden das Personal und die neuen Liegewagen ab, aber klares Verbesserungspotenzial gibt es bei der Parkplatzsituation in Wörgl. Sie wurde mit 3,4 benotet, also in Wörgl müssen noch Verbesserungen gemacht werden.

Der Marktanteil der ROLA am gesamten Transitverkehr von schweren Lkw über den Brenner lag 2009 bei erfreulichen 15 Prozent – eine Steigerung von 5 Prozent gegen­über dem Jahr 2008. In Summe stehen jeden Tag über 1 000 Lkw-Stellplätze auf den 54 Zügen der ROLA zur Verfügung. Das sektorale Fahrverbot in Tirol, das seit Juli in der Stufe 4 in Kraft ist, sowie die umfassenden Maßnahmen im Marketingbereich und die gute Zusammenarbeit mit den Transportunternehmen und Agenturen sind die Grün­de für die hohe Auslastung.

Im heurigen Jahr stellt Ökombi eine Stellplatzkapazität von 300 000 Lkw-Plätzen für die ROLA am Brenner auf die Schiene. Jeder Lkw, der für den Transit durch Tirol auf die ROLA umsteigt, erspart der Bevölkerung entlang der ROLA-Linie einen CO2-Ausstoß zwischen 56 und 326 Kilo pro Fracht. Bei der heuer erwarteten Beförderungsmenge von zirka 250 000 Lkw ergibt sich in Summe allein am Tiroler Streckenabschnitt eine Ersparnis von 20 000 Tonnen CO2. Damit leistet die ROLA einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes im Luftsanierungsgebiet Inntal.

Daraus ersieht man, wie wichtig der Brenner-Basistunnel wäre, wenn wir ihn verwirkli­chen könnten. Wie ich ja schon vorhin erwähnt habe, steht auch in Tirol die 130 Jahre alte Brennerbahn zur Reparatur bereit, und diese 26 Kilometer, die 2012 dann saniert werden sollen, werden doch wieder einiges an Schwierigkeiten bringen.

Ich denke doch, dass es sehr wichtig wäre, wenn Österreich hinter dem Brenner-Basis­tunnel stehen würde, denn dann haben auch wir in Tirol, in der Inntalfurche, die Luft, die wir gerne als Tourismusland verkaufen wollen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten von SPÖ und FPÖ.)

13.46


Präsident Martin Preineder: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Kerschbaum.

 


13.46.41

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Liebe Kollegin Junker! Ich hoffe, ihr verkauft uns dann die saubere Luft aus dem Inntal nach Niederösterreich, weil wir gar nicht so unähnliche Pro­bleme haben.

Dem Schienen-Control-Bericht werden wir natürlich wieder zustimmen. Er ist wie im­mer sehr interessant und umfassend. Ein paar Bereiche möchte ich kurz herausstrei­chen.

Weil Herr Kollege Stadler das Rosinenpicken – gerade im Güterverkehr – angespro­chen hat: Es gibt auf Seite 62 einen interessanten Beitrag darüber, wie das mit dem Zugang zu Schienenfahrzeugen ist. Ich habe auch schon von anderen Privatbahnbe­treibern gehört, dass es nicht so einfach ist, von den ÖBB etwas zu kaufen, ein älteres Fahrzeug, damit man es einsetzen kann – eben nicht auf langen Strecken, sondern um diese punktuellen Einsätze, für die diese Fahrzeuge noch geeignet sind, zu übernehmen.

Also offenbar sind sich da die ÖBB ein bisschen selber im Weg, weil sie manche Stre­cken selber nicht bedienen wollen, auf der anderen Seite aber auch ein bisschen unwil­lig sind, eine Strecke abzugeben und jemanden anderen bedienen zu lassen. Das ist an und für sich eine Sache, die ohnehin schon lange spruchreif ist und immer wieder angesprochen wird, wobei sich leider offenbar nichts ändert.

 


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