BundesratStenographisches Protokoll794. Sitzung / Seite 75

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Josef Pröll passt meiner Meinung nach auch bestens zur Universitätsgesetz-Novelle, denn die neue Studieneingangsphase zielt auf Leistung und Qualität ab und nicht auf Einsparung. Frau Ministerin, daher auch meinerseits herzliche Gratulation! Von einem Flickwerk kann meiner Meinung nach auf keinen Fall die Rede sein.

Dass Bildung und insbesondere die Qualität in der Bildung und Ausbildung vorrangige Themen in der Bevölkerung sind, zeigt sich auch in der kürzlich gemachten Umfrage in Oberösterreich. Die ÖVP Oberösterreich hat Menschen befragt, was sie an erste Stelle der wichtigen Themen reihen. Bisher standen immer Arbeit, Arbeitsplätze, Arbeits­platz­sicherung, bei der aktuellen Umfrage aber erstmalig Bildung, an erster Stelle.

Zum Themenkomplex Bildung zählen natürlich auch die Universitäten. Da von meinen Vorrednerinnen und Vorrednern ja schon sehr viel erwähnt wurde, möchte ich aus meinen Gesprächen mit Direktorinnen und Direktoren der weiterführenden Schulen beziehungsweise mit vielen jungen Menschen nur mehr einen Punkt hervorheben, der mir auch besonders wichtig ist, und das ist die verpflichtende Studienberatung für eine bewusstere Studienentscheidung.

Der große Zulauf zu den Berufsorientierungs- und Studienberatungsmessen zeigt ja das große Interesse junger Menschen an ihrer Weiterentwicklung. Sie brauchen dabei aber Unterstützung und Beratung, und das natürlich so früh wie möglich – das ist heute auch schon öfter angesprochen worden. Diese Unterstützung und Beratung haben natürlich vorrangig im schulischen Bereich zu erfolgen, und deshalb ist die Abstim­mung der beiden Ressorts sehr wichtig. Frau Bundesministerin, diese Zusammenarbeit wird in der Bevölkerung auch als sehr positiv empfunden. Das möchte ich an dieser Stelle einmal sagen.

Wenn wir wissen, dass 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler nur 10 Prozent des Angebotes nutzen – das wurde heute auch schon gesagt –, so müssen sie eben informiert, motiviert und darauf hingewiesen werden, welche Möglichkeiten jene Fächer aufweisen, die nicht so stark nachgefragt werden. Es gibt schon viele gute Projekte. Einerseits gehen Schulen offensiv auf die Universitäten und Hochschulen zu. Da gibt es ausgezeichnete Projekte in Oberösterreich. Die Hochschulen ihrerseits treten an potenzielle StudienanfängerInnen heran, wie es beispielsweise auch die Johannes Kepler Universität in Oberösterreich macht. Sie geht zu Informationsveranstaltungen in die Bezirke hinaus.

Trotzdem halte ich – der Herr Kollege ist jetzt nicht da – diese verpflichtende Beratung für wichtig und notwendig. Natürlich ist es auch aus meiner Sicht wichtig – Kollege Dönmez und Kollege Schennach haben es auch erwähnt –, dass für entsprechende Ressourcen gesorgt wird. Wenn wir verpflichtende Angebote machen wollen, dann brauchen wir entsprechende Rahmenbedingungen. Wir brauchen auch entsprechende Lehrerinnen und Lehrer, die sehr motiviert sind, die aber auch nicht alleine gelassen werden dürfen. Da stehe ich nicht an, zu sagen: Da sind wir sicher einer Meinung! – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Boden.)

13.12


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt nun Frau Bundesministerin Dr. Karl. – Bitte, Frau Minister.

 


13.12.58

Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung Mag. Dr. Beatrix Karl: Herr Präsident! Sehr geehrte Bundesrätinnen und Bundesräte! Es ist heute schon in meh­reren Wortmeldungen angeklungen, dass wir es an unseren Universitäten teilweise mit einer Misere zu tun haben.

 


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