BundesratStenographisches Protokoll796. Sitzung / Seite 19

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Meine Kernaufgaben liegen in Wissenschaft und Forschung. Dort ist die schon ange­sprochene FTI-Strategie eine sehr gute Basis, die gelegt wurde, um die Forschung ins­gesamt weiterzubringen, um unser Land innovativer zu machen und um auf diese Wei­se auch die Wirtschaft unseres Landes zu stützen. Es geht darum, die Forschung in die Betriebe zu bringen und die Wirtschaft mit Forschung und Wissenschaft noch enger zu vernetzen.

Ein großes Feld, in dem ich mich – wie schon gesagt wurde – sehr gut auskenne, sind die tertiären Bildungseinrichtungen. Es war in den Medien in den letzten Tagen immer wieder zu lesen und zu hören, dass vor allem genügend Mittel für die Universitäten und Fachhochschulen bereitgestellt werden müssen. Ich bin optimistisch, dass das gelin­gen wird! Die Finanzministerin hat gerade heute ein Bekenntnis zu Wissenschaft, Bil­dung und Forschung abgelegt. Wir müssen entsprechende Mittel bereitstellen, und wir werden versuchen, das in kluger und reformorientierter Weise zu tun.

Dabei wird uns der schon in Angriff genommene Hochschulplan helfen. Es ist unser Bemühen, die Institutionen der tertiären Bildungseinrichtungen stärker zueinander zu führen und miteinander zu verknüpfen. Ich habe in Tirol durch die Tiroler Hochschul­konferenz schon einen Weg gewiesen, dass sich allen tertiären Bildungseinrichtungen gemeinsam an einen Tisch setzen und versuchen, aus einem früheren Neben- oder gar Gegeneinander ein Miteinander zu machen, und das wollen wir nun auf ganz Ös­terreich ausdehnen.

Ein zweiter wichtiger, großer Bereich, den es anzugehen gilt und durch welchen erneut mehr Mittel für die Hochschulen bereitgestellt werden können, ist die Studienplatzfi­nanzierung. Wir werden uns bemühen, hier ein Modell aufzustellen, gemäß welchem wir den Hochschulen sagen können – die Fachhochschulen haben das ja schon –, also den Universitäten sagen können, wie viele Studienplätze wir von öffentlicher Seite fi­nanzieren können und finanzieren wollen, um damit eine klarere und planbarere Mittel­vergabe in die Universitäten zu bringen. Auch das ist ein Projekt, das schon weit gedie­hen ist und das seiner Vollendung harrt. Ich glaube, auch hier sind wir auf einem guten, erfolgreichen und zukunftsträchtigen Weg.

Ein wichtiges Anliegen ist mir – auch im Sinne des Mottos „viribus unitis!“ –, dass alle Kräfte und alle Beteiligten am tertiären Bildungsprozess möglichst konstruktiv und pro­duktiv eingebunden werden. „Universitas“ ist ja ein unvollständiger Begriff. Er wird erst vollständig, wenn er mit Genitiven angereichert wird. Der ursprüngliche Genitiv dazu ist „Magistrorum et Scholarium“, also die Gemeinsamkeit der Lehrenden und der Studie­renden. – Diese Gemeinsamkeit konnte ich als Rektor der Universität Innsbruck in ei­nem permanenten Dialog mit den Studierenden leben, und ich habe versucht, diesen Dialog jetzt auch als Minister fortzusetzen. Bis jetzt ist mir das gut gelungen. Es ist ganz wichtig, dass die Studierenden ebenso wie alle an den Universitäten und Hoch­schulen Beschäftigten in diesen Prozess und in die Weiterentwicklung der tertiären Bil­dung mit eingebunden sind, ganz gleich, ob sie nun wissenschaftlich oder administrativ dort tätig sind.

Resümierend darf ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass die Beschreitung dieses gemeinsame Wegs, der Appell zur Gemeinsamkeit, der Blick auf das Einende und der Versuch, das wenige Trennende zu überwinden, dazu beitragen werden, dass in den nächsten Jahren möglichst viele so konstruktiv und erfolgreich wie möglich an diesem für unser Land so wichtigen Zukunftsthema mitarbeiten. – Ich danke Ihnen für Ihre Auf­merksamkeit. (Allgemeiner Beifall.)

9.37


Präsident Gottfried Kneifel: Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Staatssekretär Dr. Waldner. Ich erteile es ihm.

 


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