BundesratStenographisches Protokoll796. Sitzung / Seite 85

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Abschließend möchte ich gemäß meiner Einleitung noch festhalten, dass aus meiner Sicht und aus Sicht meiner Fraktion, die den Bericht und die Vorschau sehr gerne zur Kenntnis nimmt, die Vorschau in eine richtige Richtung geht, dass Österreich auf die­sem Weg auch in die richtige oder in diese Richtung gut unterwegs ist und dass wir  und ich glaube, das ist das, was wir mitnehmen können  die gesamteuropäische Perspek­tive mitdenken müssen, wann immer wir gerade in den Bereichen Bildung und Kultur Schritte setzen. In diesem Sinne: Los geht’s, wir sind ja schon mitten im Jahr 2011! – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der SPÖ.)

13.50


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster gelangt Herr Bundesrat Dönmez zu Wort. – Bitte, Herr Kollege.

 


13.50.58

Bundesrat Efgani Dönmez, PMM (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Werte Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der Grund, warum ich mich jetzt noch spontan zu Wort gemeldet habe, ist folgender: Ich habe so­eben ein E-Mail erhalten, dass der Oberösterreichische Landtag – der tagt ja heute auch – einen Beschluss gefasst hat, gemeinsam mit den Kollegen der Volkspartei  welche Fraktionen da noch mitgestimmt haben, weiß ich nicht, aber das können wir noch erfahren , der zu dieser Materie passt:

Es wurde vom Landtag in Oberösterreich beschlossen, dass das Nachholen von Pflichtschulabschlüssen stärker als bisher gefördert wird. Im vergangenen Jahr waren es in etwa 734 Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschul-, den Pflichtschulab­schluss einfach nicht geschafft haben. Für diese Personen gibt es nun Beratung, für die im Feld tätigen Lehrerinnen und Lehrer und BildungsberaterInnen gibt es eine ver­stärkte Weiterbildung, und gemeinsam mit dem Ministerium gibt es ab September ei­nen Ausbau des Angebotes zum Nachholen von Schulabschlüssen.

Letztendlich ist es ja in der Praxis so, dass die Schüler und Schülerinnen erst nach einigen Monaten, wenn nicht Jahren, draufkommen, dass sie in ihrem Leben etwas nachzuholen haben, und daher wurden auch die AMS-BeraterInnen mit ins Boot he­reingeholt, nämlich dass sie, wenn sie Klienten, Klientinnen in der Beratung haben, ih­nen auch die Information weitergeben, dass die Möglichkeit besteht, den Pflichtschul­abschlusskurs nachzuholen. Das ist ja wirklich die Basis für jegliches berufliche Weiter­kommen, denn wenn man sozusagen das Fundament nicht hat, dann wird auch das Haus nicht lange stehen  sofern man es überhaupt erbauen kann.

Auf einen anderen Punkt möchte ich auch noch kurz eingehen, und ich danke der Kollegin Michalke, dass sie mich darauf aufmerksam gemacht und somit angeregt hat, auch einen kurzen Input zu geben. Es geht um die Zweitsprache; mein Vorredner, Kol­lege Schennach, hat das auch schon angesprochen. Ich glaube, es ist mittlerweile frak­tionsübergreifend unbestritten, dass die Sprache ganz, ganz wichtig und ein Schlüs­selelement jeglicher gesellschaftlicher Teilhabe ist.

Nur ist die Frage: Wie gestalte ich das? Welche Ressourcen stelle ich zur Verfügung? Da möchte ich Sie in Ihrem Kurs sehr, sehr bestärken, Frau Ministerin. Der Weg, den Sie eingeschlagen haben, ist ein vollkommen richtiger. Ich weiß auch nicht, wie in der Diskussion, als Sie den Vorschlag eingebracht haben, zum Beispiel Türkisch als zweite Fremdsprache zu etablieren, sofort der Spieß umgedreht und das so aufgefasst wor­den ist, dass der Eindruck erweckt wurde, Deutsch brauche man jetzt eh nicht mehr zu lernen.

Also, man soll sich die Realität nicht so hinbiegen, wie man sie gerne hätte, sondern sich auf die Fakten konzentrieren. Es soll mir bitte einer oder eine hier erklären, was an einer Zusatzsprache, welche auch immer, schädlich ist. Das ist ja eine Bereicherung.


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